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Bozen, Göttingen, 26. August 2009
GfbV Menschenrechtsaktion. Foto: GfbV.
Die Verantwortlichen für den Handel mit Organen
Hingerichteter in China müssen endlich bestraft werden. Das
fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV),
nachdem in der staatlichen Tageszeitung "China Daily" erstmals
eingeräumt wurde, dass 65 Prozent aller in der Volksrepublik
verpflanzten Organe von hingerichteten Häftlingen stammen.
Der stellvertretende Gesundheitsminister Huang Jiefu gab in dem
Beitrag in der Ausgabe vom gestrigen Dienstag (25.09.2009) zu,
dass hingerichtete Häftlinge "definitiv nicht die richtige
Quelle für Organ-Transplantationen" seien.
"Leichenschändung ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine
skandalöse Verletzung der Grundrechte", erklärte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen.
Zahlreiche Indizien deuteten außerdem darauf hin, dass
nicht nur die Leichen hingerichteter Gefangener systematisch
für den Organhandel missbraucht wurden, sondern dass auch
gezielt Gefangene "auf Bestellung" getötet worden seien, um
lebenswichtige Organe wie Herz, Nieren oder Leber zu
beschaffen.
Seit Jahren wirft die GfbV chinesischen Behörden und
Medizinern Organraub vor. Unter Berufung auf einen grauenvollen
Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Folter, Manfred
Nowak, hatte die GfbV erst im Olympia-Jahr 2008 mehrfach darauf
hingewiesen, dass wahrscheinlich Tausende von Anhängern der
Meditationsbewegung Falun Gong ermordet wurden, um mit ihren
Organen Handel zu treiben. In einer Umfrage hätten
zahlreiche chinesische Krankenhäuser, die
regelmäßig Organverpflanzungen vornehmen, Patienten
aus dem Ausland zugesichert, man könne auf Bestellung jedes
benötigte Organ zu einem vereinbarten Zeitpunkt beschaffen.
Selbst viele ausländische Empfänger haben in Interviews
eingeräumt, ihnen sei bewusst, dass dieses Organ von
hingerichteten Gefangenen stamme.
Jahrelang hätten Chinas Behörden Kritiker diffamiert,
die staatlich angeordneten Mord für Organraub sowie
Leichenschändung anprangerten, berichtete Delius. Als
"haltlose Lügenmärchen" habe man die Berichte über
den systematischen Missbrauch von Leichen Hingerichteter
dargestellt und jede Verantwortung staatlicher Stellen geleugnet.
Außerdem seien Klagen von Angehörigen Hingerichteter,
die Herausgabe der Leichname werde ihnen verweigert,
zurückgewiesen worden.
Mindestens 3250 Anhänger der seit zehn Jahren in China
verbotenen Meditationsbewegung Falun Gong starben seit 1999 im
Gewahrsam der Sicherheitsbehörden. Mehrere tausend
Falun-Gong-Praktizierende sind inhaftiert, mehr als 100.000
wurden in Arbeitslager eingewiesen. China hat den Organhandel
zwar im Jahr 2007 durch ein Gesetz geregelt und jeden Missbrauch
untersagt. Ungeachtet dessen werden aus Krankenhäusern
jedoch immer wieder Fälle illegalen Organhandels
bekannt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090127de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080429de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080902de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051007de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040829de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.falunhr.org | www.hrichina.org