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Bozen, Göttingen, 23. September 2009
Rituelle Taufzeremonie der Mandäer. Foto:GfbV-Archiv.
Nach dem Mord an zwei jungen Mandäern am vergangenen
Sonntag im südirakischen Basra schlägt die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) Alarm: "Wenn die irakische
Regierung jetzt nicht schnell handelt und die letzten
Mandäer im Irak vor Gewaltverbrechen schützt, ist das
Ende dieser mehr als 2000 Jahre alten kleinen
Religionsgemeinschaft dort absehbar", warnte der
GfbV-Nahostreferent Kamal Sido am Mittwoch in Göttingen.
Inzwischen seien mindestens 25.000 der ehemals rund 30.000
Mandäer des Irak vor dem andauernden Terror gegen ihre
Volksgruppe geflüchtet.
An Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble appellierte die
GfbV dringend, den existenziell bedrohten Mandäern Zuflucht
anzubieten. Bisher leben rund 1.200 Mandäer in Deutschland.
Weltweit hat ihre Glaubensgemeinschaft, die ihre Ursprünge
auf Johannes den Täufer zurückführt,
höchstens noch 60.000 Angehörige.
"Die beiden 25 Jahre alten mandäischen Juweliere Farqad Faiq
Osman Alchamisi und Muhannad Qassem Gharib Alkahili sind am
Sonntagmorgen in ihren Geschäften im Bezirk Alsabir von
einer vierköpfigen bewaffneten Bande überfallen und
erschossen worden", berichtete ein GfbV-Mitarbeiter am Mittwoch
telefonisch aus dem Irak. "Ihre Läden wurden ausgeraubt. Die
Täter flüchteten in einem Auto." Augenzeugen
hätten Soldaten in einem Armeewagen um Hilfe gebeten, seien
nach Angaben von "Mandaean Program", der Selbstorganisation der
Mandäer und Partnerin der GfbV, jedoch abgewiesen worden.
Dies sei Aufgabe der Polizei, hieß es zur
Begründung.
Als ob ihnen noch nicht genug Leid zugefügt worden sei,
seien die Familien der beiden Opfer von den
Sicherheitsbehörden auch noch brüskiert worden, weil
die Toten einer Autopsie unterzogen wurden, berichtete "Mandaean
Program". Dies sei ein schwerer Verstoß gegen die
religiösen Bräuche der Mandäer und darüber
hinaus unverständlich, denn die Todesursache sei von Anfang
an klar gewesen. Die GfbV dokumentiert die Übergriffe auf
Mandäer im Irak und ihren fortgesetzten Exodus seit
2003.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090610ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090126ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081107ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080929ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080915de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080415de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080128de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080125de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070815de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060606de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/iraq/iraq.html
| www.gfbv.it/3dossier/iraq/iraq-ander.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Jesiden
| www.nineveh.com | www.christiansofiraq.com