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Prozess Karadzic

Appell an EU, NATO und Europarat: Serbien zur Auslieferung von Mladic zwingen!

Bozen, Göttingen, Sarajevo, Wien, London, New York, Den Haag, 13. April 2010

Bosnische Flüchtlinge. Bosnische Flüchtlinge.

Anlässlich der Fortsetzung des Prozesses gegen den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag (ICTY) am 13. April 2010 fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker International (GfbV) die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Mitgliedstaaten der EU, der NATO und des Europarates auf, Serbien endlich zur Festnahme und Auslieferung des für den Völkermord mitverantwortlichen Generals Ratko Mladic zu zwingen.

Unsere Menschenrechtsorganisation weist erneut darauf hin, dass General Ratko Mladic die Massenhinrichtungen der mindestens 8 373 Männer und Jugendlichen in Srebrenica anordnete, diese als Kommandeur vor Ort vollstrecken ließ und die Exekutionen überwachte. Bis 2002 durfte der vom ICTY angeklagte mutmaßliche Hauptkriegsverbrecher sich in Belgrad frei bewegen, obwohl das Tribunal mit internationalem Haftbefehl nach ihm fahndete. In den Jahren 2003 und 2004 konnte er sich unbehelligt in Kasernen der Armee Serbiens und Montenegros aufhalten. Zu dieser Zeit war der gegenwärtige Präsident Serbiens Boris Tadic Verteidigungsminister und somit direkt für diese skandalösen Vorgänge verantwortlich.

Nach seiner Pensionierung 1996 durch die serbische Teilrepublik Bosnien- Herzegowinas war Mladic bis 2002 offiziell Berater im Krisenstab der Armee Serbien-Montenegros. Bis November 2005 erhielt er von Belgrad monatlich eine reguläre Rente.

Bosnische Überlebende werden am 13. April 2010 (vor dem Gebäude des Tribunals von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr) an die Verantwortung Serbiens erinnern und die sofortige Auslieferung des Kriegsverbrechers entsprechend der Anweisung des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag (ICJ) fordern.