In: Home > News > Internationaler Tag für die Beendigung der Gewalt gegen Frauen (25. November): Keine Gerechtigkeit für Frauen in Burma und Darfur
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Bozen, Göttingen, 24. November 2010
Rohingya-Flüchtlingslager. Foto: UNHCR, S. Kritsanavarin, 11/2008.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat eine
Bestrafung der Verantwortlichen für den Einsatz von
Vergewaltigung als Kriegswaffe in Burmas Minderheitengebieten und
in Darfur gefordert. "Obwohl in beiden Regionen seit mehr als
fünf Jahren sexuelle Gewalt gezielt als Waffe im Krieg
verwendet wird, bleiben die Täter und ihre Anstifter
straflos", kritisierte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch
in Göttingen. Während die internationale Gemeinschaft
in der Demokratischen Republik Kongo zahlreiche konkrete
Maßnahmen ergriffen habe, um Vergewaltigungen
einzudämmen, warten Frauen im Westen des Sudan und in Burma
noch immer auf ein konsequentes Vorgehen gegen die Täter und
einen wirksamen Schutz vor diesen Verbrechen.
In Darfur sind die mehr als eine Million in
Flüchtlingslagern lebenden Frauen stark gefährdet. Vor
allem in der Umgebung des Camps Kassab (Nord-Darfur) wurden im
Herbst 2010 immer wieder Frauen gezielt vergewaltigt. Unter den
Opfern ist auch eine 70 Jährige. Wenn Frauen im Sudan von
Kämpfern missbraucht werden, haben sie kaum eine Chance auf
Gerechtigkeit, da das Justizsystem sie massiv benachteiligt. Sie
benötigen mindestens vier männliche Zeugen, um vor den
Behörden nachzuweisen, dass sexuelle Gewalt gegen sie
angewandt wurde. Dies können sie meist nicht belegen, da die
Verbrechen oft stattfinden, wenn sie gemeinsam mit anderen Frauen
Feuerholz suchen. Selbst wenn Täter verhaftet werden,
bleiben sie meist straflos, weil die
Strafverfolgungsbehörden keinen politischen Willen haben,
konsequent gegen Vergewaltigungen vorzugehen.
Seit dem Beginn des Völkermordes in Darfur im Februar 2003
wird Vergewaltigung als Kriegswaffe eingesetzt, um
schwarzafrikanische, muslimische Frauen zu demütigen und
ihre traditionelle Gesellschaft zu zerstören. Die Opfer
trauen sich nur selten, die Verbrechen anzuzeigen und
darüber offen zu reden. Auch fehlt es an jeder
psychologischen und sozialen Betreuung der
Überfallenen.
Auch in Burmas Minderheitengebieten ist sexuelle Gewalt durch
Soldaten und Armeeoffiziere weit verbreitet. Vor allem in den
Gebieten der Karen und Shan wurden hunderte Fälle
dokumentiert. Viele der Frauen und Mädchen wurden gefoltert,
von Gruppen vergewaltigt und anschließend wahllos
erschossen. Burmas Polizei und Justiz sehen den Verbrechen
tatenlos zu. Deshalb fordern burmesische Frauenorganisationen die
Einsetzung einer Kommission der Vereinten Nationen, um die
Verbrechen zu dokumentieren und eine Bestrafung der dafür
verantwortlichen Militärjunta einzuleiten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081124de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101109de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101104de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101102de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100428de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101026de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101005de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100817de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100728de.html |
www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.freeburma.org | www.freeburmacoalition.org
| www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan