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Bozen, Göttingen, 17. August 2010
Flüchtlingskinder in einem Lager in Sam Ouandjam/Darfur. Foto: NR_UNHCR.
Nach der erneuten Ausweisung von internationalen Helfern aus
Darfur hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
an den Weltsicherheitsrat appelliert, einen sofortigen freien
Zugang von Hilfsorganisationen zu allen Notleidenden in Darfur
und ein Ende der Schikanen gegen Helfer zu fordern. "Die
sudanesischen Behörden behindern systematisch die Arbeit von
humanitären Helfern aus dem Ausland", kritisierte der GfbV-
Afrikareferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen. "Die
internationale Gemeinschaft darf nicht länger tatenlos
hinnehmen, dass die sudanesische Regierung mehr als vier
Millionen auf Hilfe angewiesene Darfuris zu Geiseln in ihrer
Auseinandersetzung mit dem Internationalen Strafgerichtshof
(IStGH) macht."
Erst am vergangenen Sonntag (15. August) sind fünf
Mitarbeiter der Vereinten Nationen (UN) und des Internationalen
Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) aus West-Darfur ausgewiesen
worden. Seit der IStGH am 12. Juli 2010 den Haftbefehl gegen
Staatspräsident Omar Hassan al Bashir um den Punkt des
Völkermords erweitert hat, hat der Druck auf
ausländische Helfer im Westen des Sudan massiv zugenommen.
So drohte Bashir am 9. August Helfern mit der Ausweisung, sollten
sie bei ihrer Arbeit ihr Mandat überschreiten und
sudanesische Gesetze verletzen. "Es war eine unverhohlene
Drohung, nach der Ausweisung von 13 Hilfsorganisationen im
März 2009 nun erneut internationale Helfer zur Zielscheibe
von Übergriffen und Vergeltungsaktionen zu machen."
Seit dem 2. August 2010 blockieren sudanesische Behörden den
Zugang von Helfern zu dem von 82.000 Menschen bewohnten
Flüchtlingslager Kalma in Süd-Darfur. Alle Versuche der
UN, den Sudan zur Aufhebung der Blockade zu bewegen, scheiterten
bislang. Immer mehr Menschen fliehen aus dem Lager, da dort weder
ihre Versorgung noch ihre Sicherheit garantiert sind. "Die Lage
der Zivilbevölkerung in Darfur wird immer katastrophaler.
Wenn die internationale Gemeinschaft es jetzt auch nicht mehr
schafft, wenigstens ein Mindestmaß an humanitärer
Versorgung und Sicherheit in den Flüchtlingscamps zu
garantieren, steht es um das humanitäre Völkerrecht
schlecht", warnte Delius.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zeigte sich am Montag besorgt
über die Blockade des Flüchtlingscamps sowie über
die Lage der UNAMID- Friedenstruppe. Zwei jordanische
Polizei-Berater der UNAMID wurden am vergangenen Samstag in Nyala
(Süd-Darfur) entführt. Im Juni 2010 waren in der
gleichen Stadt zwei Helfer des Technischen Hilfswerks gekidnappt
worden. Zwar kamen die Deutschen fünf Wochen später
wieder frei, doch unter Hilfsorganisationen wächst die Angst
vor weiteren Übergriffen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100728de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100623de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100531de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100527de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090922de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan