In: Home > News > Burma: 28.000 Burma-Flüchtlingen droht Abschiebung aus Bangladesch
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Bozen, Göttingen, 15. Dezember 2011
Flüchtlinge aus Burma auf der Krankenstation des Flüchtlingslagers in Nu Po, Thailand. Foto: UNHCR / R. Arnold, 2008.
Mehr als 28.000 politischen Flüchtlingen aus Burma, die
in Bangladesch Zuflucht gesucht hatten, sollen in ihre Heimat
abgeschoben werden. Die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) teilte am Donnerstag mit, die von der
gewaltsamen Rückführung bedrohten Flüchtlinge
seien muslimische Rohingya, die in Burma seit Jahrzehnten massiv
verfolgt werden. Die Regierung Burmas hat der
Rückführung der seit Beginn der 90er-Jahre in
Bangladesch lebenden Angehörigen der religiösen
Minderheit nun zugestimmt, um die angespannten Beziehungen zu den
Nachbarstaaten zu verbessern. "Es ist eine absurde Situation,
denn die Rohingya werden Opfer der von der internationalen
Staatengemeinschaft so sehr begrüßten Liberalisierung
in Burma", sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius, "dort
dauern die Menschenrechtsverletzungen an Rohingya jedoch weiter
an."
Bangladesch drängt seit Jahren auf die Rückführung
der 28.000 offiziell als Flüchtlinge im Land lebenden
Rohingya. Doch Burma sieht sie nicht als burmesische
Staatsangehörige an. Für die Behörden sind die
rund eine Million Rohingya in Burma Migranten aus Bangladesch.
Sie werden wie Staatenlose behandelt. Ihnen werden keine Geburts-
und Heiratsurkunden ausgestellt, sie dürfen kein Land
besitzen und werden in ihrer Bewegungsfreiheit massiv
eingeschränkt. Als ein Fischerboot mit Rohingya-
Flüchtlingen jüngst an der Küste im Süden
Burmas strandete, wurden die 63 Insassen wegen Verletzung der
Einwanderungsbestimmungen zu jeweils anderthalb Jahren Haft
verurteilt.
"Angesichts der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen an
Rohingya, die regelmäßig Opfer massiver
Diskriminierung und Verfolgung werden, ist es unmenschlich und
unverantwortlich, nun alle offiziell in Bangladesch registrierten
Rohingya-Flüchtlinge abzuschieben", sagte Delius. Fast
täglich versuchten Rohingya die immer besser gesicherte
Grenze zum Nachbarland Bangladesch zu überwinden, um dort
Schutz zu finden.
Neben den offiziell registrierten Flüchtlingen leben
Schätzungen zufolge illegal noch mehrere hunderttausend
Rohingya unter äußerst schwierigen Bedingungen in
Bangladesch. Neu-Ankömmlinge haben dort keine Chance, als
Flüchtling anerkannt zu werden. Wer an der Grenze
aufgegriffen wird, wird sofort Burmas Behörden
übergeben. Seit Januar 2011 wurden mehr als 1.310 nicht
registrierte Rohingya-Flüchtlinge nach Burma
abgeschoben.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111026de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110819de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110617de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110413de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110125de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101104de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101102de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101014de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100428de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100408de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100315de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090619ade.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.unhcr.it | www.irinnews.org | www.freeburma.org | www.helfenohnegrenzen.org