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Bozen, Göttingen, 1. August 2012
Minderheiten in Burma. Foto: GfbV-Archiv.
Neue Verhaftungen von Angehörigen der ethnischen
Minderheit der Kachin überschatten die Demokratisierung
Burmas. In den vergangenen Wochen seien rund 100 Zivilisten im
umkämpften Bundesstaat Kachin wegen angeblicher
Unterstützung der Kachin Freiheitsbewegung verhaftet worden,
berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
am Mittwoch in Göttingen. "Während seit Mai 2011 in den
großen Städten Burmas rund 650 politische Gefangene
freigelassen wurden, werden in Nationalitäten-Gebieten
Zivilisten allein aufgrund ihrer ethnischen Abstammung aus
politischen Gründen festgenommen", kritisierte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius.
"Die internationale Gemeinschaft muss dem anhaltenden
Bürgerkrieg im Kachin-Krieg mehr Beachtung schenken",
forderte Delius. "Wir bedauern, dass der UN-Sondergesandte
für Burma, Tomas Quintana, bei seinem am vergangenen Montag
begonnenen fünftägigen Burma-Besuch sich nicht selbst
im Bundesstaat Kachin einen Eindruck über die anhaltenden
Menschenrechtsverletzungen verschaffen kann." Quintanas Bitte
nach einer Verlängerung seines Aufenthaltes wurde von den
burmesischen Behörden nicht entsprochen. So reist der
Sondergesandte nur in die Krisenregion Arakan (offiziell
Bundesstaat Rakhine) und wird politische Gespräche in der
Hauptstadt Naypyidaw und in Rangoon führen.
Beweise für die andauernden Menschenrechtsverletzungen der
Armee in den Minderheitenregionen lassen sich schnell erbringen:
So wurde am 22. Juli 2012 die Leiche eines von burmesischen
Soldaten am 1. Juli festgenommenen Kachin-Zivilisten gefunden.
Gemeinsam mit 26 anderen Männern war Galau Bawm Yaw aus dem
Dorf Yi Hku wegen angeblicher Unterstützung der
Kachin-Unabhängigkeitsbewegung verhaftet worden. Die meisten
anderen Festgenommenen wurden später wieder freigelassen.
Die Familie von Galau Bawm Yaw geht davon aus, dass er von den
Soldaten gefoltert wurde, da der Leichnam zahlreiche Wunden
aufwies und der Kopf zertrümmert war.
Typisch ist auch der Fall des am 17. Juni 2012 in einem
Flüchtlingslager festgenommenen Brang Shawng. Dem
25-Jährigen wird vorgeworfen, die
Kachin-Unabhängigkeitsbewegung unterstützt zu haben.
Unter Folter wurde er dazu gezwungen, ein Geständnis
abzulegen. Er steht derzeit vor Gericht. Ihm droht eine
langjährige Haftstrafe, da der Richter es ablehnte, die
Folter-Vorwürfe untersuchen zu lassen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120725de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120724de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120712de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120208de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111026de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110819de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110413de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110125de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.freeburma.org | www.irinnews.org | www.helfenohnegrenzen.org