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Bozen, Göttingen, 22. Januar 2014
Ein Protest der Gesellschaft für bedrohte Völker. Foto: GfbV.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wirft
der Regierung Chinas vor, gezielt Menschenrechtler mundtot zu
machen, um ihren Machterhalt zu sichern. "Seit März 2013
sind in China mindestens 65 Menschenrechtler festgenommen oder
von Sicherheitskräften verschleppt worden", berichtete der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen.
"Chinas neue Führung strebt keine Demokratisierung des
Landes an, sondern erklärt Menschen- und
Bürgerrechtlern den Krieg - wie der heute begonnene unfaire
Prozess gegen den Anti-Korruptions-Aktivisten Xu Zhiyong sowie
die Inhaftierung des uigurischen Bloggers Ilham Tohti in der
vergangenen Woche zeigen."
Viele der Inhaftierten sind noch immer im Gewahrsam der
Sicherheitskräfte. Nur sechs wurden wieder freigelassen oder
gegen Kaution bis zu einem ungewissen Prozesstermin auf freien
Fuß gesetzt. Sie stehen jedoch ausnahmslos unter Hausarrest
und werden ständig überwacht. Gegen mindestens 14 der
inhaftierten Menschenrechtler wurde inzwischen ein Verfahren
eröffnet. Die meisten von ihnen werden beschuldigt,
Menschenansammlungen provoziert und damit die öffentliche
Ordnung gefährdet zu haben. Neun der inhaftierten oder
verschwundenen Menschenrechtler werden staatsfeindliche
Aktivitäten und Gefährdung der Staatssicherheit
vorgeworfen.
"Ob sie mehrere Jahre in Haft gehalten werden oder nach wenigen
Wochen unter vagen Bedingungen aus dem Gefängnis oder
Arbeitslager freigelassen werden - alle Menschenrechtler in China
fühlen sich zutiefst verunsichert und bedroht", sagte
Delius. "Staatspräsident Xi Jinping hat eine
großangelegte Kampagne der Einschüchterung gegen
Menschenrechtsverteidiger gestartet, die katastrophale Folgen
für die Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit in der
Volksrepublik hat."
So ist auch der heute begonnene Prozess gegen den Rechtsanwalt
und Anti-Korruptions-Aktivisten Xu Zhiyong nach Auffassung der
GfbV eine Farce, weil er weder internationalen noch chinesischen
Standards fairer Gerichtsverhandlungen entspricht. So wurde sein
Anwalt daran gehindert, fünf Entlastungszeugen vor Gericht
verhören zu lassen.
"Mit großer Sorge verfolgen wir auch die erneute Verhaftung
des uigurischen Bloggers Ilham Tohti", erklärte Delius.
"Seine Verhaftung ist ein schwerer Schlag gegen die
Versöhnung verfeindeter Bevölkerungsgruppen in China."
Der am 15. Januar festgenommene Wirtschaftswissenschaftler setzt
sich seit Jahren mit seiner Webseite "Uyghur online" für
eine Verständigung zwischen Uiguren und Han-Chinesen
ein.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131216de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130912de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uigur.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.hrichina.org |
www.uhrp.org