In: Home > News > Sudan ordnet Einstellung der Arbeit des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) an
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Bozen, Göttingen, 3. Februar 2014
Flüchtlinge in Darfur. Foto: GfbV-Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der
Regierung des Sudan vorgeworfen, mit dem Verbot der Arbeit des
Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) das Leben von
mehr als einer Million hungernden Zivilisten zu gefährden.
"Es ist es unverantwortlich, einer der bedeutendsten
Hilfsorganisationen die Arbeitserlaubnis zu entziehen. Das IKRK
sorgt mit 700 Helfern für die humanitäre Versorgung von
mehr als einer der insgesamt 6,1 Millionen Not leidenden Menschen
im Sudan", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Sonntag in Göttingen. "Sudans Behörden spielen mit dem
Leben von hunderttausenden Bürgerkriegsopfern. Wer
Hilfsorganisationen den freien Zugang zur Not leidenden
Zivilbevölkerung verweigert, verstößt gegen
humanitäres Völkerrecht und macht sich Verbrechen gegen
die Menschlichkeit schuldig."
Das IKRK hatte am 1. Februar seine Arbeit im Sudan einstellen
müssen, nachdem die staatliche sudanesische "Kommission
für Humanitäre Hilfe (HAC)" am letzten Mittwoch dies
schriftlich angeordnete. Als Gründe wurden von den
Behörden ungelöste "technische Fragen" angegeben.
Beobachter gehen davon aus, dass das Arbeitsverbot erlassen
wurde, weil sich Khartum mit seinen Forderungen nach einer
strengeren Kontrolle und Einschränkung der Arbeit des IKRK
bislang nicht durchsetzen konnte.
Das IKRK arbeitet seit 1978 im Sudan. In den
Bürgerkriegsregionen Darfur, Süd-Kordofan und Blauer
Nil ist seine humanitäre Hilfe von größter
Bedeutung. Vor allem in dem noch immer umkämpften Westen des
Sudan hat das IKRK mit Nahrungsmittelhilfe, Impfkampagnen und
medizinischer Unterstützung einen entscheidenden Beitrag zur
Linderung der Not der Zivilbevölkerung geleistet. Auch
vermittelte das in Genf ansässige Hilfswerk
regelmäßig Gefangenenaustausche zwischen den
bewaffneten Konfliktparteien. Allein in Darfur sind momentan 3,5
Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Das
IKRK wird in Darfur mehr denn je zuvor gebraucht", erklärte
Delius. Denn im Jahr 2013 mussten dort erneut 380.000 Menschen
aufgrund von Kämpfen aus ihren Dörfern und Städten
fliehen. Zu rund 100.000 Menschen im Jebel Marra-Bergmassiv haben
Helfer keinen Zugang. Diese Region wird mehrmals in der Woche von
sudanesischer Luftwaffe bombardiert.
Die sudanesischen Behörden hatten im Jahr 2009 mit der
Ausweisung von 13 internationalen Hilfsorganisationen aus Darfur
massiv die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung
erschwert. Vollmundige Versprechen, sudanesische
Hilfsorganisationen würden zukünftig die Hungernden
versorgen, wurden nicht eingehalten. Die in Darfur verbliebenen
internationalen Helfer konnten damals nur mit großen
Anstrengungen ein Massensterben verhindern.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131029de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130813de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130703de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130418de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130408de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130221de.html
| | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.savedarfur.org |
www.hrw.org/reports/2011/06/05/darfur-shadows-0