In: Home > News > Sudan: Wieder Nothelfer im ermordet - Traurige Bilanz: 2012 wurden weltweit 274 Helfer Opfer von Übergriffen
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Bozen, Göttingen, 29. Oktober 2013
Flüchtlinge in Darfur. Foto: GfbV-Archiv.
Mangelnder Respekt vor Nothelfern in Krisenregionen
gefährdet die Versorgung notleidender Zivilisten in vielen
Teilen der Welt in höchstem Maße, klagt die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) anlässlich
der Veröffentlichung neuester Zahlen: 274 Helfer wurden 2012
Opfer von Übergriffen, 67 von ihnen wurden getötet,
bilanziert das Projekt "Humanitarian Outcomes" in seinem am
Montag publizierten "Vierten Bericht zur Sicherheit von Helfern".
Als gefährlichste Länder werden in dem Bericht Somalia,
Afghanistan, Südsudan, Sudan und Pakistan genannt. "Die
anhaltend hohe Zahl von Morden und Entführungen verunsichert
viele internationale Hilfsorganisationen und Helfer", sagte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen.
Erst am Mittwoch vergangener Woche war in Darfur im Westen des
Sudan der Leiter der sudanesischen Hilfsorganisation Elsaqya
erschossen worden.
"Auch 64 Jahre nach der Unterzeichnung des Vierten Genfer
Abkommens, in dem unter anderem der Schutz von Helfern geregelt
wird, geraten jede Woche Nothelfer in Lebensgefahr, weil
Konfliktparteien ihre Neutralität nicht anerkennen",
berichtete Delius. "Nicht selten werden sie Opfer von kriminellen
Banden, die mit Entführungen Lösegeld erpressen
wollen." Erschwerend kommt hinzu, dass Behörden die Arbeit
von Hilfsorganisationen oft gezielt behindern, um die Versorgung
von Notleidenden in Krisenregionen zu verhindern. So versucht die
staatliche "Sudanesische Kommission für Humanitäre
Hilfe", Helfern in Darfur die Arbeit in den
Flüchtlingslagern zu verbieten, weist Hilfsorganisationen
willkürlich aus oder schränkt ihren Wirkungskreis ein.
In der Krisenregion Süd-Kordofan verweigern die
sudanesischen Behörden den Helfern seit mehr als zwei Jahren
den Zugang zu zehntausenden notleidenden Zivilisten.
Auch in Somalia eskalieren die Übergriffe auf Helfer so
sehr, dass die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" im
August 2013 beschlossen hat, das Land zu verlassen. In Pakistan
ermorden Taliban Kämpfer gezielt Helfer, die Impfaktionen
durchführen. So wurden am 1. Januar 2013 sieben Nothelfer im
Norden des Landes erschossen. Seit langem in Pakistan tätige
Helfer warnen, die Lage sei für Hilfsorganisationen noch
niemals so gefährlich gewesen wie heute.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der
Entführungen von Nothelfern vervierfacht. Im Jahr 2012
wurden insgesamt 92 Helfer entführt. Die jüngsten
Verschleppungen ereigneten sich Mitte Oktober 2013 in Syrien.
Dort wurden sechs Mitarbeiter des Internationalen Komitees des
Roten Kreuzes sowie ein syrischer Helfer entführt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130813de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130703de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130418de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130408de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130221de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120810de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120515de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120302de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120104de.html
| | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.savedarfur.org | www.hrw.org/reports/2011/06/05/darfur-shadows-0