In: Home > News > 1.300 muslimische Flüchtlinge aus Thailand nach Burma abgeschoben
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Bozen, Göttingen, 14. Februar 2014
In Burma leben noch 120.000 Rohingya in Flüchtlingslagern. Foto: CC-by-nc-nd Mathias Eick EU/ECHO January 2013.
Nach dem Eingeständnis Thailands,
Rohingya-Flüchtlinge nach Burma (Myanmar) abgeschoben zu
haben, hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
schwere Vorwürfe gegen die Regierungen Thailands und
Bangladeschs erhoben. Den muslimischen Flüchtlingen trotz
anhaltender Verfolgung und ethnischen Säuberungen in Burma
jeglichen Schutz zu verwehren sei unmenschlich und widerspreche
den Grundsätzen des humanitären Völkerrechts
genauso wie des internationalen Gewohnheitsrechts, kritisierte
der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Freitag in
Göttingen. Außerdem übten weder Thailand noch
Bangladesch Druck auf Burma aus, eine politische Lösung der
Rohingya-Frage zu erreichen. "Den Flüchtlingen drohen bei
einer erzwungenen Rückkehr nach Burma Haftstrafen und andere
Repressalien." Seit 2011 wurden Rohingya mehrfach wegen
"verbotener Republikflucht" zu Gefängnis verurteilt.
Thailand hatte nach monatelangen Dementis am Donnerstag erstmals
eingeräumt, 1.300 Rohingya-Flüchtlinge zwischen
September und November 2013 ohne vorherige Einzelfallprüfung
in ihre Heimat abgeschoben zu haben. Nach Angaben eines
Generalleutnants der thailändischen Polizei wurden die
Flüchtlinge in Absprache mit den Behörden Burmas mit
Booten aus der im Norden Thailands gelegenen Provinz Ranong in
die benachbarte burmesische Region Tanintharyi gebracht.
Menschenrechtsorganisationen hatten immer wieder die
unmenschliche Unterbringung und Isolation der
Rohingya-Flüchtlinge in Thailand kritisiert und gefordert,
den Opfern massiver Menschenrechtsverletzungen dauerhaften Schutz
zu gewähren.
Auch die Außenministerin von Bangladesch, Dipu Moni, hat in
der vergangenen Woche bekräftigt, ihr Land könne keine
Rohingya mehr aufnehmen und werde sich um eine schnelle
Rückführung aller muslimischen Flüchtlinge nach
Burma bemühen. Dafür hat das Außenministerium
Bangladeschs einen Aktionsplan erstellt und eine Kommission
ernannt, die unter Vorsitz der Ministerin das Strategiepapier
umsetzen soll. Eine inter-ministerielle Kommission soll gemeinsam
mit der Polizei und den Grenztruppen neue Vorschläge zur
Flüchtlingsabwehr erarbeiten. Rund 30.000
Rohingya-Flüchtlinge leben zurzeit legal in Camps im
Süden des Landes. Bis zu 300.000 halten sich illegal in der
Region Cox Bazar in der Nähe der Stadt Chittagong auf. "Ihre
Lage ist katastrophal, täglich sind sie Anfeindung und
Ausbeutung ausgesetzt", sagte Delius. "Wir bedauern sehr, dass
die Behörden Bangladeschs alle Hilfsangebote der
Europäischen Union für diese illegalen Flüchtlinge
kategorisch ablehnen."
"Mit ihrer restriktiven Flüchtlingspolitik schüren die
Nachbarstaaten Burmas auch den Menschenhandel", kritisierte
Delius. "Nur professionelle Menschenhändler schaffen es
heute noch, Rohingya in Nachbarländer zu bringen. Dort
werden sie oft als billige Arbeitskräfte missbraucht. So
schmuggeln Menschenhändler Rohingya von Bangladesch nach
Indien, um sie dort als Arbeitssklaven auszubeuten."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140129de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140121de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130529de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130127de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130118ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130107de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.irinnews.org | www.helfenohnegrenzen.org