In: Home > News > China: Neue Gewalt in Xinjiang - 254 Tote seit Januar 2013
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Bozen, Göttingen, 15. Februar 2014
Landschaft in Xinjiang, Ostturkestan. Foto: GfbV-Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat ein
Ende der Verfolgung von uigurischen Menschenrechtlern gefordert,
um die eskalierende Gewalt im Nordwesten Chinas zu stoppen.
"Chinas Behörden sollten Dutzende aus politischen
Gründen inhaftierte uigurische Blogger, Journalisten,
Wissenschaftler und Menschenrechtler aus der Haft entlassen, um
einen glaubwürdigen Dialog mit Uiguren zu ermöglichen.
Auch sollten die massiven Einschränkungen der
Religionsfreiheit für muslimische Uiguren aufgehoben
werden", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am
Samstag in Göttingen. erklärte der GfbV-Asienreferent
Ulrich Delius am Samstag in Göttingen. "Denn die zunehmende
Gewalt ist auch eine Folge der verstärkten Repression der
Sicherheitskräfte."
Seit Anfang Januar 2014 sind bereits 39 Menschen bei politisch
motivierter Gewalt in der Unruheregion Xinjiang zu Tode gekommen.
Seit Jahresbeginn 2013 fielen mindestens 254 Menschen der
Eskalation der Konflikte zwischen chinesischen
Sicherheitskräften und einheimischer uigurischer
Bevölkerung zum Opfer. Gestern starben bei einem
mutmaßlichen Angriff von Uiguren auf eine Polizeikolonne im
Distrikt Uchturpan im Bezirk Aksu erneut 15 Menschen, unter ihnen
elf Uiguren.
Wie sehr die Verfolgung auch von friedlichen
Menschenrechtsaktivisten oder Kritikern der chinesischen
Regierungspolitik zugenommen hat, machen nicht nur Verhaftungen
Prominenter, wie des am 15. Januar 2014 festgenommenen
Wirtschaftswissenschaftlers Ilham Tohti deutlich. So hat auch die
Zahl der Gerichtsverfahren wegen sogenannter "Gefährdung der
Staatssicherheit" in der Autonomen Region im Jahr 2013
Schätzungen zufolge um zehn Prozent gegenüber dem
Vorjahr zugenommen. Mit 296 Strafprozessen gibt es keine andere
Region in China, in der so vielen Menschen wegen
Staatssicherheits-Delikten der Prozess gemacht wird wie in
Ostturkestan. In der ebenfalls unruhigen Autonomen Region Tibet
wurden im Jahr 2013 nur 20 Tibeterinnen und Tibeter wegen
entsprechender Delikte angeklagt. Rund 60 Prozent dieser
Gerichtsverfahren sind in der Stadt Kashgar anhängig, die
als traditionelles Siedlungszentrum der Uiguren in Ostturkestan
gilt und in der vergleichsweise wenige Han-Chinesen leben.
Willkürliche Verhaftungen, wie die des uigurischen Bloggers
und Menschenrechtlers Abduweli Ayub schüren den Kreislauf
der Gewalt in der Unruhregion. Der 39 Jahre Familienvater war im
August 2013 in Kashgar festgenommen worden, weil er Geldspenden
für eine uigurische Schule gesammelt hatte. Mit der
unabhängigen Schule wollen die Uiguren sicherstellen, dass
ihre Kinder auch in ihrer Muttersprache unterrichtet werden und
dass die uigurische Sprache im öffentlichen Leben nicht
vollkommen von der chinesischen Sprache verdrängt wird. Der
Menschenrechtler war mit seinen zwei Mitstreitern Dilyar Obul und
Muhemmet Sidik festgenommen worden. Allen drei im Gefängnis
von Urumtschi festgehaltenen Menschenrechtlern drohen
langjährige Haftstrafen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131216de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130912de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uigur.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.hrichina.org |
www.uyghurcongress.org |
www.uhrp.org