In: Home > News > UN-Konferenz zum Schutz der verfolgten Minderheiten im Nahen Osten (8. September)
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Bozen, Göttingen, 7. September 2015
Eine Kundgebung der kurdischen Gemeinschaft Südtirols in Bozen, August 2014. Foto: Mauro di Vieste.
Kurz vor Beginn der internationalen UN-Konferenz zum Schutz
der vom "Islamischen Staat" (IS) verfolgten Minderheiten im Nahen
Osten hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
an den französischen Außenminister Laurent Fabius und
seine europäischen Amtskollegen appelliert alles dafür
zu tun, die Finanzierung der Terrororganisation durch
Behörden, Organisationen oder Privatpersonen aus
Ländern wie Katar, Saudi-Arabien oder der Türkei
endlich zu beenden. "Europa darf es nicht länger
stillschweigend hinnehmen, dass ungehindert Gelder an die
Terrormiliz fließen, die Millionen von Menschen auf
grausamste Weise verfolgt, vertreibt, vergewaltigt und ermordet",
erklärte der GfbV-Nahostreferent, Kamal Sido, am Montag in
Göttingen. Die UN-Konferenz, an der Vertreter von 60 Staaten
teilnehmen werden, hat der französische Außenminister
angeregt. Sie soll am Dienstag in Paris stattfinden.
"Allerspätestens seit dem Völkermord an den Yeziden und
Christen im Nordwesten des Irak im Sommer 2014 hätte der
Geldhahn für die Radikalislamisten konsequent und wirksam
zugedreht werden müssen", hieß es in dem Appell der
GfbV. "Doch statt die Türkei, Saudi-Arabien und Katar dazu
zu drängen, den Geldfluss zu kappen, kam es mit den
Regierungen dieser Länder zu einem jahrelangen Tauziehen
über die mögliche Bildung einer militärischen
Allianz gegen den IS."
Der IS finanziert sich über Spenden sehr vermögender
Privatleute, religiöser Stiftungen und Moscheevereine vor
allem aus verschiedenen Golfstaaten, der Türkei, aber auch
aus Europa, Amerika und Australien. Auch der Verkauf des
Rohöls aus den Erdölfeldern in eroberten Gebieten
Syriens und des Irak bringt den Terrormilizen nicht gering zu
schätzende Einnahmen. Das Erdöl soll über die
Türkei auch auf internationalen Märkten angeboten
werden. Der Handel mit antiken Fundstücken aus Raubgrabungen
wie im syrischen Palmyra und im irakischen Mossul oder aus Museen
ist ebenfalls sehr lukrativ. Ferner werden staatliche Banken
geplündert. Hinzu kommen Zölle und Steuern, die im
Herrschaftsgebiet des IS eingetrieben werden.
Seit mindestens zwei Jahren werden Angehörige der ethnischen
und religiösen Minderheiten wie der Kurden, Yeziden,
Assyrer/Chaldäer/Aramäer, Shabak, Armenier,
Mandäer, Ismailiten, Kopten, Alawiten, aber auch schiitische
und sunnitische Muslime vom IS aus ihren Gebieten regelrecht
verjagt. Im Sommer 2014 wurden Yeziden und Christen von der
islamistischen Terrormiliz massenweise kaltblütig ermordet,
ihre Frauen und Mädchen verschleppt, vergewaltigt und
zwangsverheiratet. Zu Hunderttausenden leben die vertriebenen
Yeziden, Christen, Shabak und Kurden immer noch in provisorisch
errichteten Flüchtlingslagern.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150828de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150806de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150730de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150727de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150624de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150611de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150609de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150522de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150320de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150128de.html |
www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid2.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/ezid.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Jesiden
| http://de.wikipedia.org/wiki/Kurdistan