In: Home > News > Myanmar (Burma): 300.000 Rohingya-Flüchtlinge in nur 15 Tagen!
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Bozen, Göttingen, 11. September 2017
Ein Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch. Foto: EU/ECHO/Pierre Prakash via Flickr.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat eine
Sondersitzung des Weltsicherheitsrates zur Rohingya-Krise
gefordert. "Die Flüchtlingszahlen explodieren regelrecht,
Südostasien ist im Aufruhr wegen des
Rohingya-Flüchtlingsdramas. Die internationale
Staatengemeinschaft muss handeln, um einen noch
größeren Exodus von Rohingya aus Burma zu verhindern",
erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Sonntag in
Göttingen. "Der Weltsicherheitsrat darf sich dieses Mal
allerdings nicht auf einfache Appelle zur Zurückhaltung an
alle Konfliktparteien beschränken, sondern muss Burmas
Regierung auffordern, unverzüglich nach einer
glaubwürdigen politischen Lösung des Konflikts zu
besuchen und jede Repression gegen die Zivilbevölkerung zu
unterlassen. Mit 300.000 neuen Flüchtlingen in nur 15 Tagen
gilt der Rohingya-Konflikt als eine der schlimmsten
humanitären Krisen dieses Jahrtausends."
Nachdrücklich forderte die Menschenrechtsorganisation auch
ein Ende der Straflosigkeit in Burma/Myanmar. "Die
Verantwortlichen für die exzessive Gewalt gegen die
Zivilbevölkerung müssen juristisch zur Rechenschaft
gezogen werden, egal ob muslimische Rohingya, Hindu oder
buddhistische Rakhines die Opfer waren. Wenn dazu Burmas Justiz
nicht in der Lage oder nicht willens ist, muss der
Weltsicherheitsrat dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH)
in Den Haag ein Mandat erteilen, um Vorermittlungen
einzuleiten."
Die Behörden Burmas verweigern UN-Menschenrechtsexperten
trotz eines entsprechenden Auftrages des UN-Menschenrechtsrates
seit Monaten die Einreise. Die Experten sollten das Ausmaß
und die Hintergründe der Gewalt im Rakhine Staat
untersuchen, in dem Rohingya im November/Dezember 2016 massive
Übergriffe von Burmas Armee auf die Zivilbevölkerung
beklagten, nachdem bewaffnete Rohingya-Kämpfer im Oktober
2016 mehrere Grenzposten überfallen hatten. Damals wie heute
gilt Burmas Armee unter Oberbefehlshaber General Min Aung Hlaing
als Hauptverantwortliche für die Gewalt.
"Die anhaltende Straflosigkeit schürt die Sorge vor neuer
Gewalt und somit den Massenexodus der Rohingya. Straflosigkeit zu
bekämpfen und Vertrauen aufzubauen sind kein unnötiger
Luxus, sondern die Grundvoraussetzung für eine
Eindämmung des Flüchtlingsdramas", erklärte
Delius. Der Weltsicherheitsrat hat sich auf Antrag
Großbritanniens bereits am 30. August 2017 mit der
jüngsten Eskalation des Rohingya-Konflikts beschäftigt.
Damals beließ er es bei einem nichtssagenden Appell an die
Konfliktparteien. Doch inzwischen drängen viele Regierungen
in Südasien, die Vereinten Nationen müssten
entschiedener vorgehen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170905de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170206de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170118de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160523de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150813de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150514de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150505de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150114de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-ic.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=56103
|
www.ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/rohingya_en.pdf