In: Home > News > Langjährige GfbV-Partnerin Nadia Murad erhält Friedensnobelpreis
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Bozen, Göttingen, 5. Oktober 2018
Nadia Murad in Washington, 2018. Foto: U.S. Department of State from United States [Public domain], via Wikimedia Commons.
Als "großartige Ermutigung im weltweiten Kampf gegen
sexualisierte Gewalt" hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) den Friedensnobelpreis für Nadia Murad
und Denis Mukwege bezeichnet. "Es ist ein mutiges Zeichen gegen
die Gleichgültigkeit, mit der viele Regierungen auf
Vergewaltigungen als Kriegswaffe reagieren. Noch immer sind mehr
als 3.000 yezidische Frauen von dem Islamischen Staat verschleppt
und werden sexuell missbraucht. Für alle Opfer dieser
Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist es ein großartiges
Zeichen der Solidarität, dass ihr Leiden nicht vergessen
wird. Für die Menschenrechtlerin Nadia Murad ist es eine
Ermutigung, weiter danach zu streben, die Verantwortlichen
für diese Gewalt zur Rechenschaft zu ziehen", erklärte
der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Freitag in Göttingen nach
der Bekanntgabe der diesjährigen Trägerinnen und
Träger des Friedensnobelpreises.
Nadia Murad zeige eindrucksvoll wie Überlebende des
IS-Terrors sich nicht einen Opfer-Stempel geben lassen, sondern
selbst aktiv werden, um ihre Peiniger zur Verantwortung zu
ziehen, erklärte die Menschenrechtsorganisation.
Seit ihrer Befreiung aus der Geiselhaft des Islamischen Staates
ist Nadia Murad eine langjährige Partnerin in der
GfbV-Menschenrechtsarbeit. So engagierten wir uns dafür,
dass sie in Ministerien und Parlamenten empfangen wurde und ihr
Engagement exemplarisch für den Einsatz für die Opfer
sexualisierter Gewalt wurde. Auch für Denis Mukwege und sein
beispielloses Engagement für die Opfer von Vergewaltigungen
im Bürgerkrieg im Osten des Kongo haben wir uns jahrelang
engagiert. "Für sie bedeutet diese Auszeichnung nicht nur
persönlich eine enorme Stärkung und Ermutigung, sondern
wird hoffentlich auch dazu beitragen, dass sie endlich mehr
finanzielle Unterstützung bei der psychologischen und
sozialen Betreuung der Opfer sexualisierter Gewalt bekommen. Denn
noch immer ist die so wichtige Trauma-Arbeit ein oft
vernachlässigtes Element bei der Konfliktarbeit und dem
Aufbau von Frieden", sagte Delius.
Seit Jahren setzt sich die GfbV für die Aufnahme
traumatisierter vergewaltigter yezidischer Frauen in Deutschland
sowie für eine bessere Betreuung der überlebenden Opfer
der Gewalt im Irak ein. Mehrere deutsche Bundesländer
entwickelten Programme zur Betreuung yezidischer Opfer
sexualisierter Gewalt.
Das Thema sei brandaktuell und brauche mehr Öffentlichkeit.
Denn auch Rohingya in Burma und Frauen im sudanesischen Darfur
würden seit Jahren Opfer sexualisierter Gewalt. "Der
Friedensnobelpreis wird neue Impulse geben, um den Schutz vor
sexualisierter Gewalt zu fördern", erklärte Delius.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180802de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170727de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170329de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/161020de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160215de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/rojav.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/rojava.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid2.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/ezid.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Nadia_Murad
| https://de.wikipedia.org/wiki/Denis_Mukwege
| https://de.wikipedia.org/wiki/Jesiden
| https://de.wikipedia.org/wiki/Kurdistan