In: Home > News > Obama soll Ankara zu Friedensgesprächen mit Kurden drängen
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Bozen, Göttingen, 3. April 2009
Verlassenes Dorf in Kurdistan.
Barack Obama soll die türkische Regierung dazu
drängen, mit der politischen Vertretung der Kurden im
Parlament Gespräche zur friedlichen Lösung der
Kurdenfrage aufzunehmen. Mit diesem Appell hat sich die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag an
den US-Präsidenten gewandt. Die Menschenrechtsorganisation
bat Obama außerdem darum, sich für die Freilassung der
3.835 kurdischen politischen Gefangenen einzusetzen. Die meisten
seien seit mehr als 20 Jahren in der Türkei inhaftiert.
Für rund die Hälfte habe es nicht einmal ein
Gerichtsverfahren gegeben.
"Ohne Anerkennung der kurdischen Identität wird die
Türkei nicht zur Ruhe kommen", heißt es in dem
Schreiben der GfbV an Obama. Für die Kurden sei es sehr
wichtig, dass ihre Sprache und Kultur als gleichberechtigt
anerkannt werden. Bis heute gebe es keine einzige kurdische
Schule für die 15 bis 20 Millionen Kurden in der
Türkei. Sie stellen mindestens 20 Prozent der
Bevölkerung.
Die GfbV klagte in ihrem Appell an Obama, der am Sonntag in
Ankara erwartet wird, dass es für die Glaubensgemeinschaften
der Aleviten, Yeziden und syrisch-orthodoxen Christen keine
Religionsfreiheit gebe. Die Mehrheitsreligion, der sunnitische
Islam, habe die Funktion einer Art Staatsreligion. Yeziden und
Syrisch-Orthodoxe seien in den vergangenen Jahrzehnten zu
Zehntausenden vertrieben worden, die wenigen tausend
Zurückgebliebenen seien ständiger Benachteiligung und
Verfolgung ausgesetzt. Die rund 20 Millionen Aleviten würden
diskriminiert. In diesem Zusammenhang erinnerte die GfbV an die
Forderung, dass die USA die türkische Regierung dazu bewegen
solle, den Genozid an rund 1,5 Millionen Armeniern 1915-1918
nicht länger zu verleugnen.
Auch die Zypernfrage sprach die Menschenrechtsorganisation in
ihrem Schreiben an. Dieser gefährliche, schwelende Konflikt
der Türkei mit der Republik Zypern als Mitglied der
Europäischen Union müsse dringend gelöst werden.
Etwa 200.000 griechische, aber auch armenische, lateinische und
maronitische Zyprer seien 1974 von der türkischen Armee
vertrieben und fast 100.000 Festlandstürken im okkupierten
Norden der Insel illegal angesiedelt worden. "Wir bitten Sie,
Herr Präsident, um der Menschenrechte und um der Rechte der
vertriebenen oder zwangsumgesiedelten Zyprer aller Volksgruppen
willen, für eine baldige Lösung der Zypernfrage
einzutreten, um so zu einer Wiedervereinigung beizutragen."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090325de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090220de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081017de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081007de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080728de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080212de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071129de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071025de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071018de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070720de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070419de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070119de.html
| www.gfbv.it/3dossier/war/gutman-rieff.html#r3
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/armeni/010720armeni.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurdistan
| www.ihd.org.tr/eindex.html
| www.azadiyawelat.com