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Bozen, Göttingen, 2. September 2009
Vor radikalen Hindu geflüchtet - Christliche Familie im Camp. Foto J. Albert.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die
Entscheidung der indischen Behörden scharf kritisiert, alle
Flüchtlingslager für vertriebene Christen im
Bundesstaat Orissa aufzulösen. "Die indischen Behörden
treiben ein gefährliches Spiel mit dem Leben der
Gewaltopfer", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius.
"Statt die Sicherheit der Opfer von Pogromen zu
gewährleisten, wollen die indischen Behörden um jeden
Preis den Anschein erwecken, dass christliche Ureinwohner nicht
mehr im Bundesstaat Orissa von radikalen Hindu bedroht
werden".
Die Landesregierung von Orissa hatte am vergangenen Wochenende
die sofortige Auflösung der letzten Flüchtlingslager
von christlichen Adivasi-Ureinwohnern beschlossen. Mehr als 800
Vertriebene hielten sich bis zuletzt in zwei Camps in Katingia
und Mandakia auf. Sie fürchten um ihre Sicherheit bei einer
Rückkehr in ihre Heimatdörfer, in denen ihre
Häuser von radikalen Hindu zerstört wurden. Mehrfach
hatten sie die Dörfer seither mit Behörden-vertretern
besucht, um zu überprüfen, ob sie sicher dorthin
zurückkehren könnten. Extremistische Hindu drohten
ihnen bei diesen Besuchen mit dem Tode, sollten sie versuchen,
ihre Häuser wiederaufzubauen.
"Von einer freiwilligen Rückkehr der Gewaltopfer in ihre
Heimatdörfer kann keine Rede sein", erklärte Delius. So
hätten die Behörden in der vergangenen Woche die
Versorgung der Flüchtlingslager mit Nahrungsmitteln und
anderen Hilfsgütern eingestellt, um die Lagerinsassen zum
Verlassen der Camps zu drängen. "Das rücksichtslose
Vorgehen der indischen Behörden ist unmenschlich und
unzumutbar", kritisierte Delius. Denn viele der Vertriebene seien
noch immer traumatisiert und hätten große Angst, in
ihre Dörfer zurückzukehren.
Rund 50.000 Dorfbewohner im Kandhamal Distrikt des ostindischen
Bundes-staates Orissa waren nach dem 23. August 2008 aus ihren
Dörfern geflo-hen, nachdem extremistische ihre Häuser
in Brand gesteckt und Pastoren willkürlich ermordet hatten.
Gut organisierte Hindu-Banden hatten nach der Ermordung eines
radikalen Hindu-Führers gezielt 315 Dörfer von
Adivasi-Ureinwohnern angegriffen. Die zuständige
Landespolizei verweigerte den Christen Schutz. Bei den Pogromen
wurden 252 Kirchen und 13 christliche Schulen zerstört,
4.640 Häuser geplündert und niedergebrannt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090820de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090415de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090115de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081216de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081127de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081113de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081111de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081105de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080114de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020312de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/010906de.html
| www.gfbv.it/3dossier/h2o/indien.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/adivasi.html
in www: www.indianchristians.in |
www.achrweb.org | www.cryaboutit.com/deaddog/GreatThinkers/Democracy.html