Logo


In: Home > News > Der sudanesische Präsident Omar al-Bashir zu besuch in der Türkei

Sprachen: DEU | ITA


Der sudanesische Präsident Omar al-Bashir zu besuch in der Türkei

Laut Erdogan "könnten Muslime keinen Völkermord begehen"!

Bozen, Göttingen, 9. November 2009

Flüchtlinge aus Darfur. Flüchtlinge aus Darfur.

Die Behauptung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, Muslime könnten keinen Völkermord begehen, hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Montag als "absurd" bezeichnet. Erdogan hatte mit dieser Aussage gerechtfertigt, dass der mutmaßliche Massenmörder und sudanesische Präsident Omar al-Bashir in der Türkei willkommen sei.

Gegen den sudanesischen "muslimischen" Präsidenten Bashir liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vor und er müsste deshalb von seinem Gastland Türkei nach Den Haag ausgeliefert werden, wo er sich für Genozide an der schwarzafrikanischen Bevölkerung im Südsudan, den Nuba-Bergen und heute in Darfur verantworten muss.

Im Übrigen soll sich der türkische Ministerpräsident nur die Geschichte seines eigenen Landes anzuschauen, um festzustellen, dass muslimische türkische Politiker 1915-1918 Genozid an bis zu 1,5 Millionen Armeniern, mehreren hunderttausend aramäischsprachigen Christen sowie Massenmord an hunderttausenden ostanatolischen Kurden und an ionischen, thrakischen und pontischen Griechen verübt haben.

Dem ebenfalls "muslimischen" Politiker Saddam Hussein wird die Vernichtung von bis zu 500.000 Kurden im Irak zu Last gelegt, unter denen sich auch Tausende assyro-chaldäische Christen und Yeziden befanden. Dass "christliche" Politiker im Laufe der Geschichte als Initiatoren oder Unterstützer für zahlreiche Genozide verantwortlich waren sei hinlänglich bekannt und wird auch nicht bestritten. Zuletzt erlitten die bosnischen Muslime mitten in Europa dieses Schicksal.