In: Home > News > Darfur: Weltsicherheitsrat verlängert Mandat von Friedenstruppen
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Bozen, Göttingen, 31. Juli 2009
UN-Blauhelmsoldaten in Darfur. Foto: UN/Oliver Cassot.
Als "enttäuschend substanzlos" hat die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) die Diskussion im
Weltsicherheitsrat um eine Verlängerung des Mandats der
UNAMID-Friedenstruppe für den Westen des Sudan bezeichnet.
"Statt danach zu fragen, warum der Blauhelmeinsatz so wenig Hilfe
für die Zivilbevölkerung bringt, begnügt sich der
Weltsicherheitsrat mit einer schlichten Verlängerung der
Mission um ein drittes Jahr", kritisierte der GfbV-Afrikareferent
Ulrich Delius am Freitag in Göttingen. "Damit ist den 2,7
Millionen Flüchtlingen in Darfur wenig geholfen." Die
ausländischen Soldaten seien vor allem mit dem Schutz ihres
eigenen Lebens beschäftigt, es fehle ihnen noch immer an
Transport-Hubschraubern und an Luftaufklärung, um wirksam
neue Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu verhindern. "Statt
die Blauhelme endlich angemessen auszurüsten, appelliert der
Weltsicherheitsrat zum 25. Mal an die Friedensbereitschaft der
Konfliktparteien." Der Weltsicherheitsrat in New York hat am
Donnerstagabend das Mandat der UNAMID um ein Jahr
verlängert.
"Der UNAMID-Einsatz hat nicht mehr als eine Feigenblatt-Funktion,
wenn die internationale Staatengemeinschaft nicht endlich die
dringend benötigten 24 Hubschrauber zur Verfügung
stellt", erklärte Delius. Seit fast zwei Jahren appelliere
die UNAMID dringend um Hilfe, doch nichts geschehe. So dürfe
sich die internationale Gemeinschaft nicht wundern, dass die
Wirksamkeit der Friedenstruppe viel zu wünschen übrig
lasse. Es sei ein Desaster, dass die gemeinsame Friedenstruppe
der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union auch zwei
Jahre nach ihrem Beschluss durch den Weltsicherheitsrat noch
immer nicht vollständig einsatzfähig sei. Bis heute
fehlten 8.000 Soldaten und Polizisten, um die geplante
Sollstärke von 26.000 Sicherheitskräften zu
erreichen.
"Mit keinem Wort hat der Weltsicherheitsrat erwähnt, dass
die sudanesischen Behörden seit Mai 2009 noch massiver als
zuvor die Arbeit der UNAMID behindern", kritisierte Delius. So
seien sudanesische UNAMID- Mitarbeiter festgenommen und gefoltert
worden. Dies sei umso empörender als ihr Einsatz zuvor mit
den Behörden abgestimmt wurde. Auch werde die
Bewegungsfreiheit der internationalen Soldaten immer stärker
eingeschränkt, und hunderte beantragte Visa für
UNAMID-Personal seien noch immer nicht bewilligt worden.
Seit Februar 2003 wurden in Darfur rund 3.300 Dörfer der
schwarzafrikanischen Bevölkerung von Janjaweed-Milizen und
der sudanesischen Armee zerstört. Dem Völkermord fielen
bislang nach Schätzungen rund 400.000 Menschen zum
Opfer.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081203de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080926de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080729de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080714de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080425de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080411de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080331de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080129de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| www.africa-union.org
| www.gurtong.org |
web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan
| www.icc-cpi.int