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Bozen, Göttingen, 9. März 2009
Tibetische Kinder.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat
China vorgeworfen, kulturellen Völkermord in Tibet zu
begehen. In einem anlässlich des 50. Jahrestages des
Volksaufstandes in Tibet (10. März) veröffentlichten
30seitigen Report (www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-ud.html)
dokumentiert die Menschenrechtsorganisation die Zerstörung
der tibetischen Sprache, Kultur und Identität sowie die
Gleichschaltung des tibetischen Buddhismus. "Nie zuvor ist Chinas
Druck zur Assimilation in Tibet so groß gewesen wie heute",
erklärte der GfbV- Asienreferent Ulrich Delius am Montag in
Göttingen. Nie zuvor seien in den vergangenen 20 Jahren so
viele Tibeter politische Gefangene gewesen. Innerhalb von nur
anderthalb Jahren sei die Zahl der politischen Häftlinge und
Verschwundenen um mehr als das Vierzigfache gestiegen: von 120
auf heute 5.700 Menschen.
"Wenn es der internationalen Staatengemeinschaft nicht gelingt,
Chinas Führung zu einem glaubwürdigen und Ziel
gerichteten Dialog mit dem Dalai Lama zu bewegen, um eine
friedliche Lösung der Tibet-Frage zu erreichen, drohen Tibet
und China schwere Zeiten", sagte Delius. Denn jede Eskalation des
Tibet-Konflikts werde auch eine Destabilisierung Chinas zur Folge
haben. "Die internationale Gemeinschaft ist daher gut beraten,
sich engagierter für die vom Dalai Lama geforderte wahre
Autonomie Tibets innerhalb des chinesischen Staatsverbandes
einzusetzen."
Mit der zwangsweisen Ansiedlung von 860.000 Nomaden gehe eine
Jahrtausende alte Lebens- und Wirtschaftsweise zugrunde. Statt -
wie vor Jahren angekündigt - an Schulen und
Universitäten in breitem Umfang in tibetischer Sprache zu
lehren, werde die lokale Sprache fast nur noch im immer seltener
werdenden Tibetisch-Unterricht gesprochen. Die Tibeter
würden zur Minderheit im eigenen Land. Entlang der im Juli
2006 eröffneten Bahnlinie hätten sich zehntausende
chinesische Siedler niedergelassen. Tibets alte Hauptstadt Lhasa
sei fest in chinesischer Hand.. Mit dem Bau von sechs neuen
Bahnlinien bis zum Jahr 2020 werde der Assimilationsdruck weiter
zunehmen.
Ohne jeden Respekt für die Kultur, Gesellschaft und Religion
der Tibeter setze China auf Kontrolle und Machtsicherung um jeden
Preis. Die atheistische Führung in Peking mische sich auch
immer selbstbewusster in die inneren Angelegenheiten des
tibetischen Buddhismus ein. Systematisch unterdrücke sie
jede freie Religionsausübung, unterwerfe Nonnen und
Mönche der Gehirnwäsche und zwinge sie, sich
schriftlich von ihrem religiösen Oberhaupt zu distanzieren.
Bilder und Statuen des Dalai Lama lasse sie mutwillig
zerstören, Nonnen und Mönche aus den Klöstern
werfen. Mit immer perfideren religiösen Bestimmungen
versuchten Chinas kommunistische Funktionäre den tibetischen
Buddhismus gleichzuschalten. Derweil leerten sich die
Klöster, weil die Insassen entweder als politische Gefangene
langjährige Haftstrafen verbüßen müssten
oder im Ausland Zuflucht gesucht hätten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090210de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090127de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090120de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090112de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090105de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515bde.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080429de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-ud.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org