In: Home > News > 10. März 2009: 50 Jahre Volksaufstand in Tibet und Flucht des Dalai Lama
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Bozen, Göttingen, 12. Januar 2009
Nomadenkind in Tibet.
Als "Skandal" hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) Pläne der chinesischen Regierung
bezeichnet, der Flucht des Dalai Lama und der sogenannten
"Befreiung" Tibets vor 50 Jahren mit einem Feiertag zu gedenken.
"Wer den 10. März feiert, verhöhnt die 86.000 Tibeter,
die beim Volksaufstand in Tibet vor 50 Jahren gewaltsam zu Tode
kamen", kritisierte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am
Montag. Es gebe keinen Grund, Chinas völkerrechtswidrige
Besetzung zu feiern. Der 10. März 1959 sei ein "schwarzer
Tag" in der Geschichte Tibets und Chinas, der unendliches Leid
verursacht habe. Chinesische Behörden hatten am Wochenende
erklärt, man wolle mit einem Feiertag dem "Ende der
Sklaverei in Tibet" gedenken.
Chinas Pläne seien ein neuerlicher Affront gegen das
tibetische Volk sowie gegen das weltliche und religiöse
Oberhaupt der Tibeter, den Dalai Lama. "Deutlicher können
Chinas Machthaber nicht signalisieren, dass sie an einem Dialog
mit dem Dalai Lama und den Tibetern nicht interessiert sind",
erklärte Delius. Die Proteste von tausenden Tibeterinnen und
Tibetern im Jahr 2008 hätten gezeigt, dass der
Tibet-Konflikt noch immer ungelöst sei.
Die Erinnerung an den Volksaufstand sei für die meisten
Tibeter noch immer sehr lebendig, sagte Delius. Nachdem
chinesische Truppen 1950 Tibet völkerrechtswidrig besetzt
hatten, wuchs Ende der 50er-Jahre der Widerstand gegen Chinas
Besatzungspolitik. Der Volksaufstand brach 1959 aus, da die
tibetische Bevölkerung befürchtete, der Dalai Lama
solle von chinesischen Truppen entführt werden. 300.000
Tibeterinnen und Tibeter versammelten sich am 10. März um
die Residenz des Dalai Lama, um ihn zu schützen. Am 12.
März marschierten 5000 tibetische Frauen mit
Spruchbändern durch die tibetische Hauptstadt, auf denen sie
"Tibet den Tibetern" forderten. Barrikaden wurden in den
Straßen errichtet. Vom 15. März an brachten
chinesische Soldaten schwere Geschütze in der Umgebung
Lhasas in Stellung. Der Dalai Lama floh am 17. März
verkleidet als Soldat nach Indien. Zwei Tage lang lieferten sich
Tibeter und chinesische Soldaten ab dem 19. März schwere
Kämpfe. Tausende Männer und Frauen wurden bei den
Kämpfen in Lhasa getötet. Wertvolle Klöster wurden
von chinesischer Artillerie beschossen, tausende Mönche
wurden verschleppt, um Zwangsarbeit zu leisten, oder sofort
erschossen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090105de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515bde.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080429de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071126de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070823de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070514de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org