In: Home > News > In Europa geehrt, in China verleumdet: Dalai Lama erhält Deutschen Medienpreis
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Bozen, Göttingen, 10. Februar 2009
Der Dalai Lama. Foto: GfbV-Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der
chinesischen Regierung vorgeworfen, den Dalai Lama gezielt in den
staatlichen Medien zu verunglimpfen. "Diese Verleumdungskampagne
ist nicht nur ein Affront gegen alle Tibeter, sondern auch gegen
die internationale Staatengemeinschaft", erklärte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen.
Denn während Chinas staatlich kontrollierte Medien das
Oberhaupt der Tibeter als "Saboteur der Entwicklung in Tibet",
als "Separatist" und als "Wolf im Schafsfell" diffamierten, werde
der friedliche Einsatz des Dalai Lama für die Rechte seines
Volkes in Europa geehrt. Heute wird der Dalai Lama in Baden-Baden
mit dem Deutschen Medienpreis ausgezeichnet. Am vergangenen
Montag war ihm in Rom die Ehrenbürgerschaft verliehen
worden. Chinas Regierung reagierte mit Empörung auf die
Auszeichnung in Italien.
Chinas Behörden beließen es nicht bei
öffentlichen Protesten gegen den Dalai Lama, sondern
verstärkten seit Jahresbeginn auch massiv den Druck auf die
Bevölkerung in Tibet. So seien dort seit dem 1. Januar 2009
mindestens sieben politische Gefangene wegen der Teilnahme an
öffentlichen Protesten zu mehrjährigen Haftstrafen
verurteilt worden, darunter drei Nonnen aus dem Kloster Yarteng
(Lhamo, 29 Jahre alt / Yangzom, 31 Jahre alt / Poewang, 27 Jahre
alt), die zweieinhalb Jahre Haft verbüßen. Die 28
Jahre alte Nonne Yankey aus dem Kloster Drakkar sei zu einer
Gefängnisstrafe von 21 Monaten verurteilt worden. Der 32
jährige Ngawang Phuntsok und Lunglung Sonam (Alter
unbekannt) müssten für drei Jahre ins Gefängnis.
Der 22 jährige Mönch Ngawang Lhundup aus dem Kloster
Kardze sei zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Mehrere Dutzend Tibeter seien Anfang Februar 2009 festgenommen
worden, weil sie die Bevölkerung aufgefordert hätten,
nicht an Feierlichkeiten zum Beginn des Tibetischen Neujahrs am
25. Februar teilzunehmen. Ein politischer Gefangener, der 24
Jahre alte Pema Tsepak, sei aufgrund von Folter am 23. Januar
2009 in der Haft verstorben. Mehr als 90 Tibeter seien seit
Chinas Unterzeichnung der Anti-Folter-Konvention am 12. Dezember
1986 an den Folgen von Misshandlungen im Gewahrsam
gestorben.
Systematisch schüre China mit einer "Schlag hart zu"-
Kampagne ein Klima der Furcht und Einschüchterung in Tibet.
Im Rahmen dieser Aktion zur Bekämpfung der
Kriminalität, die am 18. Januar 2009 begonnen hat und 42
Tage andauern soll, seien bereits 3.000 Wohnungen durchsucht und
mehr als 5.700 Personen überprüft worden. Dabei seien
auch Tibeter aus politischen Gründen festgenommen worden.
Ihnen werde vorgeworfen, "reaktionäre" Texte und Lieder auf
ihren Handys gespeichert zu haben.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090127de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090120de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090112de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090105de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515bde.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080429de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071126de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070823de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070514de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org