In: Home > News > Türkei: Menschenrechtsanwalt tot aufgefunden - kurdische Parlamentarier zusammengeschlagen
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Bozen, Göttingen, 4. Juni 2010
Sevahir Bayindir von der türkischen Polizei krankenhausreif geschlagen. Foto: avestakurd.net.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
beobachtet mit großer Sorge die dramatische
Gewalteskalation gegen Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens und der Kirche in der Türkei. Nach
aktuellen Informationen, die die GfbV soeben erreichten, wurde
der türkische Jurist Hakan Karadag am heutigen Freitag tot
in seiner Wohnung in Istanbul aufgefunden. Karadag, war einer der
Anwälte des am 19. Januar 2007 von türkischen Rassisten
getöteten armenischen Journalisten Hrant Dink. Er hatte sich
für die Aufklärung dieses Verbrechens engagiert und
wurde von dem Mörder zweimal mit dem Tod bedroht.
"Unsere Menschenrechtsorganisation fordert, dass die
Umstände des plötzlichen Todes von Karadag sowie der
Mord an dem Vorsitzenden der türkischen Bischofskonferenz,
Luigi Padovese, am vergangenen Donnerstag in Iskenderum von einer
internationalen unabhängigen Kommission untersucht werden",
erklärte der GfbV-Bundesvorsitzende Tilman Zülch am
Freitag in Göttingen. Auch das angebliche Geständnis,
das der mutmaßliche Mörder des Bischofs
türkischen Medien zufolge abgegeben haben soll, mache
internationale Ermittlungen nicht überflüssig.
Ein ebenfalls Besorgnis erregender Vorfall ereignete sich am
Donnerstag zudem in der Stadt Silopi an der Grenze zu
Irakisch-Kurdistan. Dort haben türkische
Sicherheitskräfte nach Informationen der GfbV die beiden
ranghohen kurdischen Politiker Sevahir Bayindir und Hasip Kaplan
brutal zusammengeschlagen und schwer verletzt. Frau Bayindir und
Herr Kaplan sind Mitglieder der neu gegründeten
prokurdischen Partei BDP und Abgeordnete des türkischen
Parlaments. Sie hatten an einer friedlichen Demonstration gegen
Aktionen der türkischen Armee teilgenommen.
"Obwohl die GfbV es begrüßt, dass sich der
türkische Ministerpräsident Recep Tayip Erdogan
für die Versorgung der Zivilbevölkerung des
Gaza-Streifens einsetzt, sollte er sich dringend auch der
dramatischen Menschenrechtssituation im eigenen Land zuwenden",
sagte Zülch. "Wir nehmen mit Besorgnis die sich
häufenden Menschenrechtsverletzungen an Angehörigen
ethnischer und religiöser Minderheiten und ihrer
Unterstützer zur Kenntnis. Die Morde und Misshandlungen der
letzten Tage müssen dringend aufgeklärt werden."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100329de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091021de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090826de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090818de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090403de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090325de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081017de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081007de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080728de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080212de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurd-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/war/gutman-rieff.html#r3
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/armeni/010720armeni.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Hrant_Dink
| http://de.wikipedia.org/wiki/Kurdistan
| www.ihd.org.tr/eindex.html
| www.azadiyawelat.com