In: Home > News > Sudan: Krieg in Südkordofan und Blauem Nil eskaliert
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Bozen, Göttingen, 20. September 2011
Sudanesische Frauen. Foto: GfbV-Archiv.
Die sudanesische Luftwaffe hat am Montag in der Provinz
Südkordofan erneut drei Dörfer bombardiert. Ein Kind
starb, zwei Frauen wurden verletzt, berichtete die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag in
Göttingen. Bereits vor einer Woche fielen in den Nuba-Bergen
Bomben auf zwei Siedlungen. Dabei wurde ein 15-jähriges
Mädchen getötet, drei Kinder wurden verletzt. Am
vergangenen Donnerstag waren drei Kinder bei einem Luftangriff
auf ein Dorf zu Tode gekommen.
Das Europäische Parlament hat sowohl die Angriffe der
sudanesischen Armee auf die Zivilbevölkerung als auch
massive Menschenrechtsverletzungen und die Blockade von
Katastrophenhilfe in einer am vergangenen Donnerstag
verabschiedeten Resolution verurteilt. Auch der Sonderberater der
Vereinten Nationen zur Verhütung von Völkermord,
Francis Deng, hat die sudanesische Regierung aufgefordert, ihrer
Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung nachzukommen.
"Doch die deutsche Bundesregierung lässt bisher klare Worte
vermissen", kritisiert der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius.
Staatsministerin Cornelia Pieper hatte in einer am 7. September
verbreiteten Erklärung zwar ihre große Besorgnis
über die anhaltenden Kämpfe in Südkordofan
ausgedrückt, aber die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen
nicht erwähnt und einseitig die Rebellenbewegung SPLM
für die Kämpfe verantwortlich gemacht.
Drei sudanesische Parlamentsabgeordnete legten am Montag aus
Protest ihr Mandat nieder. Sie warfen der sudanesischen Regierung
vor, für ethnische Säuberungen verantwortlich zu sein,
bei denen 2.132 Menschen in den Nuba-Bergen seit Anfang Juni 2011
getötet worden seien. Der sudanesische Vizepräsident
Ali Osman Mohamed Taha hat am Sonntag eine Verstärkung des
sudanesischen Militäreinsatzes in der seit August 2011
ebenfalls umkämpften Provinz Blauer Nil
angekündigt.
"Es ist Zeit, dass die internationale Gemeinschaft endlich
aufwacht und mehr Anstrengungen unternimmt, um die sich schnell
ausbreitenden Kriege im Sudan einzudämmen", sagte Delius.
Schon heute sind mehr als 600.000 Zivilisten in Südkordofan
und dem Blauen Nil von den Kämpfen betroffen. Immer neue
"Separatfrieden" schüren die Gewalt in der Region, statt
nachhaltigen Frieden zu schaffen. "Nur eine umfassende
Klärung des Status der schwarzafrikanischen Minderheiten im
arabisch dominierten Sudan sowie eine Beilegung der anhaltenden
Streitigkeiten mit dem Südsudan kann verhindern, das in den
Nuba-Bergen und im Blauen Nil lang anhaltende
Stellvertreterkriege zwischen dem Sudan und dem Südsudan
ausgetragen werden."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110824de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110812de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110803de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110621de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110610de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110523de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Kordofan
| http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.hrw.org/en/reports/2010/06/29/democracy-hold-0