In: Home > News > Sudan: Friedensaktivisten verhaftet, Journalisten bedroht. Menschenrechtslage im Nordsudan verschlechtert sich
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Bozen, Göttingen, 21. Juni 2011
Militär in Sudan. Foto: GfbV-Archiv.
Die Menschenrechtslage im Norden des Sudan hat sich im Juni
2011 erneut verschlechtert und die Pressefreiheit wurde
eingeschränkt. Die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) teilte am Dienstag in Göttingen mit, dass
15 Friedensaktivisten am vergangenen Sonntag in der sudanesischen
Hauptstadt Khartum verhaftet wurden. Sie hatten gegen den
eskalierenden Krieg in den Nuba-Bergen (Süd-Kordofan)
protestiert. Außerdem leiteten die Behörden in den
vergangenen Wochen gegen mindestens zehn sudanesische
Journalisten Ermittlungsverfahren ein, weil sie über
Menschenrechtsverletzungen informiert hatten. Ein Team des
arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera wurde trotz
Militärbegleitung in Süd- Kordofan von Soldaten
geschlagen und an einer unabhängigen Berichterstattung
über die eskalierende Gewalt gehindert. "Das Bashir- Regime
nutzt die Gunst der Stunde: Während die Welt auf den
Südsudan schaut, wo im Juli ein neuer Staat entstehen wird,
ist im Norden jedes Mittel recht, um den Machterhalt Khartums zu
sichern", sagte der GfbV- Afrikareferent Ulrich Delius.
Die Friedensaktivisten hatten versucht, den Vereinten Nationen
eine Petition zu überreichen, in der ein Ende des Krieges in
Süd-Kordofan und ein besserer Schutz der
Zivilbevölkerung in den Nuba-Bergen gefordert wird. Die
Mitglieder der Gruppe "Jugend für den Frieden" wurden
festgenommen und mehrere Stunden lang verhört. Nach vier
Stunden wurden sie freigelassen, doch gegen sie wird ermittelt
wegen "Teilnahme an einer ungenehmigten Demonstration" und
"Störung der öffentlichen Ordnung".
Gegen die zehn sudanesischen Journalisten wird ermittelt, weil
sie es gewagt hatten, über die Vergewaltigung der
Frauenrechtlerin Safia Ishag im Gewahrsam sudanesischer
Sicherheitskräfte im Februar 2011 zu berichten. "Mit diesen
Einschüchterungsmethoden sollen kritische Journalisten
mundtot gemacht und zur Selbstzensur gezwungen werden",
kritisierte Delius. Unter den Betroffenen sind auch angesehene
Journalisten wie Faisal Mohamed Salih, der für die
arabischsprachige Tageszeitung "Al Akbar" schreibt, und der
Herausgeber der Tageszeitung "Al Jarida", Saadeldin
Ibrahim.
"Tätliche Gewalt gegen Journalisten wie im Fall des
Al-Jazeera-Teams soll unabhängige Medienvertreter
abschrecken, die Nuba-Berge zu besuchen", sagte Delius. "Das sind
die gleichen Methoden wie in Darfur, als dort der Völkermord
verübt wurde." Berichte von Augenzeugen der Kämpfe in
Süd- Kordofan klingen bereits äußerst
alarmierend. Sie werfen der regulären Armee ethnische
Säuberungen in den von Schwarzafrikanern besiedelten
Nuba-Bergen vor. Lokale Menschenrechtsgruppen beschuldigen
sudanesische Soldaten außerdem, sie hätten gezielt
junge Männer erschossen. Die Opfer wurden verdächtigt,
die südsudanesische Freiheitsbewegung SPLA zu
unterstützen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110610de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110523de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090922de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.irinnews.org/Country.aspx?Country=SD
| http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.hrw.org/en/reports/2010/06/29/democracy-hold-0