In: Home > News > Sudan: Alarmierende Lage in Süd-Kordofan. Bischof fordert UN-Menschenrechtsbeobachter für Nuba-Berge
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Bozen, Göttingen, 12. August 2011
Militär in Sudan. Foto: GfbV-Archiv.
Aufgrund der alarmierenden Menschenrechtslage in den
Nuba-Bergen in der sudanesischen Provinz Südkordofan
unterstreicht die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) die dringende Forderung des sudanesischen Bischofs Andudu
Adam Elnail an die Vereinten Nationen, Menschenrechtsbeobachter
dorthin zu entsenden. Sie sollen untersuchen, ob dort
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen
werden.
"Wir Nuba fürchten, dass wir vergessen werden und die Welt
untätig bleibt, während das Morden in den Nuba-Bergen
unvermindert anhält", sagte der anglikanische Bischof, der
in Kadugli, der bedeutendsten Stadt der Nuba- Berge ansässig
ist, gegenüber der GfbV. Er berichtete, dass Christen in
seiner Diözese Massengräber gefunden hätten und
viele Zivilisten bei Razzien sudanesischer Soldaten in ihren
Häusern getötet worden seien. Seit Ausbruch der
Kämpfe in Süd-Kordofan am 5. Juni 2011 mussten bis zu
200.000 Menschen vor der Gewalt fliehen. Willkürlich wurden
Dörfer und Städte bombardiert, Häuser und Kirchen
geplündert und niedergebrannt.
"Dringend muss der Weltsicherheitsrat einen sofortigen
Waffenstillstand verlangen und die Entsendung von
Menschenrechtsbeobachtern beschließen", forderte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen.
Das Gremium hatte sich am vergangenen Dienstag (9.8.) mit der
Lage in den Nuba-Bergen beschäftigt, konnte sich in seinen
vertraulichen Beratungen jedoch nicht auf eine gemeinsame
Resolution verständigen. Denn China, Russland, Indien und
der Libanon hatten die Forderung nach einem Waffenstillstand
abgelehnt mit der Begründung, die Menschenrechtsverletzungen
seien nicht erwiesen, da sie nur von Menschenrechtsorganisationen
vorgebracht worden seien.
"Wenn führende Vertreter christlicher Kirchen aus den
Nuba-Bergen seit Wochen über massive
Menschenrechtsverletzungen berichten, dann müssen dies auch
endlich alle Mitglieder des Weltsicherheitsrates zur Kenntnis
nehmen", sagte Delius. "Die internationale Gemeinschaft muss den
Krieg in den Nuba-Bergen stoppen, ansonsten droht eine Ausweitung
der Kämpfe auf andere Regionen." Denn die in
Süd-Kordofan aktive "Sudanesische Volksbefreiungsbewegung
Nord" (SPLM-NORD) und die in Darfur kämpfende "Bewegung
für Gerechtigkeit und Gleichheit" (JEM) haben am 7. August
2011 vereinbart, gemeinsam auf einen Sturz der sudanesischen
Regierung hinzuarbeiten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110803de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110621de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110610de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110523de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090922de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Kordofan
| http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.hrw.org/en/reports/2010/06/29/democracy-hold-0