In: Home > News > Sudan: 70.000 Dinka auf der Flucht vor nordsudanesischen Truppen brauchen dringend Nahrung und Medikamente!
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Bozen, Göttingen, 23. Mai 2011
Nach Jahrzehnte dauernden kriegerischen Auseinandersetzungen hoffen die Sudanesen auf eine friedliche Zukunft. Foto: GfbV-Archiv.
Ein dringender Hilferuf aus dem Sudan erreichte die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor wenigen
Minuten. Der südsudanesische Arzt Dr. Arkangelo Modesto
berichtete der Menschenrechtsorganisation, dass rund 70.000
Angehörige der Ngok-Dinka in der rohstoffreichen Region
Abyei an der Grenze zum Südsudan schnell Unterstützung
bräuchten. Sie mussten vor einmarschierenden
nordsudanesischen Truppen die Flucht ergreifen. "Die Menschen
haben alles stehen und liegen lassen, als ihr Gebiet am
vergangenen Samstag angegriffen wurde. Sie fliehen in die
südsudanesische Provinz Bar al-Ghazal. Es ist Regenzeit und
wir befürchten, dass vor allem Kinder und ältere
Menschen den Anstrengungen nicht gewachsen sind", sagte Dr.
Modesto. "Auch die Gefahr, dass zu dieser Jahreszeit Malaria
ausbricht, ist groß. Die Flüchtlinge brauchen dringend
Nothilfe: Nahrungsmittel, Medikamente und provisorische
Unterkünfte."
Die Region Abyei, in der es große Erdölvorkommen gibt,
ist zwischen dem Nord- und dem Südsudan umstritten. Die
Bevölkerung besteht in überwältigender Mehrheit
aus schwarzafrikanischen Ngok-Dinka, die sich in neun
Untergruppen gliedern. Sie fordern den Anschluss der Region an
den Südsudan. Die wenigen arabischen Misseriya-Nomaden, die
in der Trockenzeit durch Abyei ziehen, verlangen den Anschluss an
den arabisch dominierten Nordsudan. Bisher stand die Region unter
gemeinsamer Verwaltung. Am Samstag hatten nordsudanesische
Soldaten nach einem Zwischenfall mit südsudanesischen
Truppen die Herrschaft übernommen.
Der Nordsudan unter General Omar al-Bashir hat sich einer
einvernehmlichen Lösung des Konflikts um Abyei bisher
verweigert. Er akzeptierte weder die Entscheidung einer
gemeinsamen Kommission, die mit internationaler Beteiligung den
Grenzverlauf festlegen wollte, noch die Entscheidung des
Internationalen Gerichtshofs in Den Haag. Dieser hatte am 22.
Juli 2009 entschieden, dass der Großteil der Ölfelder
der Region an den Nordsudan fallen soll. Die von den Ngok-Dinka
bewohnten Gebiete sollten dem Südsudan übergeben
werden. Khartum hat jedoch auch diesen Richterspruch nur
vordergründig akzeptiert und seinen Anspruch auf das gesamte
Gebiet von Abyei offenbar nie aufgegeben.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090922de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.irinnews.org/Country.aspx?Country=SD
| http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.hrw.org/en/reports/2010/06/29/democracy-hold-0