In: Home > News > Sudan: Zwei neue Massengräber in Nuba-Bergen entdeckt. Ankündigung eines Waffenstillstands in Süd-Kordofan unglaubwürdig
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Bozen, Göttingen, 24. August 2011
Sudanesische Frauen. Foto: GfbV-Archiv.
Nach der Entdeckung von zwei neuen Massengräbern in den
umkämpften Nuba-Bergen im Sudan befürchtet die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), dass die
Waffen dort nicht lange ruhen werden. Zwar habe die sudanesische
Regierung in Khartum am Dienstag einseitig einen
zweiwöchigen Waffenstillstand angekündigt. "Doch so
lange die Machthaber alle Menschenrechtsverletzungen in den
Nuba-Bergen öffentlich leugnen, werden die blutigen
Auseinandersetzungen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht
ausgesetzt oder spätestens nach der Zwei-Wochen-Frist wieder
aufflammen", sagte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Mittwoch in Göttingen.
Nachdrücklich forderte die Menschenrechtsorganisation
außerdem für alle internationalen Helfer sofortigen
freien Zugang zu den Nuba-Bergen in der Provinz Südkordofan.
So könne Staatspräsident Omar Hassan al Bashir
beweisen, dass er der unter Krieg und Menschenrechtsverletzungen
leidenden Zivilbevölkerung wirklich helfen wolle. Offenbar
in dem Glauben, sie besser kontrollieren und einschüchtern
zu können, hat die sudanesische Regierung nur sechs
UN-Organisationen die Einreise am vergangenen Wochenende
gestattet, um den Bedarf an humanitärer Hilfe zu
klären.
Die jüngsten Friedensgespräche zwischen Bashir und der
aufständischen SPLM-North sind am vergangenen Sonntag
gescheitert. "Die Nuba haben kein Vertrauen in die
Ankündigungen des Präsidenten", berichtete Delius,
"denn Bashir hat öffentlich abgestritten, dass seine
Luftwaffe in den vergangenen beiden Wochen Nuba-Siedlungen
angegriffen hat." Dabei wurden sowohl am 17. als auch am 22.
August 2011 Nuba-Dörfer bombardiert. Bei den Angriffen
starben auch Zivilisten.
Das von dem Hollywood-Schauspieler George Clooney gegründete
Satelliten-Überwachungsprojekt "Satellite Sentinel Project"
hat am heutigen Mittwoch neue Fotos vorgelegt, die die Existenz
von zwei neuen Massengräbern in Süd-Kordofan belegen.
Sudans UN-Botschafter Daffa- Alla Elhag Ali Osman leugnete
daraufhin nochmals öffentlich die Existenz von
Massengräbern in der Region, obwohl dort seit Ausbruch der
Kämpfe am 5. Juni 2011inzwischen acht Massengräber mit
Satellitenfotos identifiziert wurden.
"Bashir will die internationale Gemeinschaft mit seinen wenig
glaubwürdigen Ankündigungen offenbar beruhigen, um den
internationalen Druck auf den Sudan zu verringern", sagte Delius.
"Eine Strategie, die sich schon in den letzten acht Jahren des
Genozids in Darfur als sehr erfolgreich erwiesen hat."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110812de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110803de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110621de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110610de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110523de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090922de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Kordofan
| http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.hrw.org/en/reports/2010/06/29/democracy-hold-0