In: Home > News > Sudan: Kämpfe in den Nuba-Bergen und im ölreichen Unity State eskalieren
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Bozen, Göttingen, 10. Juni 2011
Militär in Sudan. Foto: GfbV-Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnt
angesichts neuer Kämpfe in den Nuba-Bergen und im
ölreichen Unity State vor dem Ausbruch eines neuen Krieges
im Sudan. Mehrere zehntausend Menschen seien vor Luftangriffen
und Übergriffen von Soldaten und Milizionären bereits
seit Beginn der Auseinandersetzungen in den Nuba-Bergen am 5.
Juni 2011 geflohen, berichteten Augenzeugen. Auch zivile Ziele
werden von der sudanesischen Luftwaffe bombardiert. Die
Zivilbevölkerung in verschiedenen umkämpften
Städten klagt darüber, dass die UN-Friedenstruppe UNMIS
sie nicht vor Übergriffen schützt. Blauhelmsoldaten
würden zum Teil tatenlos zusehen, wenn
Menschenrechtsverletzungen von sudanesischen Soldaten und
Milizionären begangen werden. Die von schwarzafrikanischen
Nuba-Gemeinschaften besiedelten Nuba-Berge sollen nach der
Unabhängigkeit des Südsudan weiterhin zum arabisch
dominierten Nordsudan gehören. Der Unity State, der durch
seine Öl-Pipelines, für den Nord- und Südsudan
bedeutend ist, soll dem im Juli 2011 entstehenden
unabhängigen Staat Südsudan zugeordnet werden.
"Srebrenica darf sich in den Nuba-Bergen nicht wiederholen",
mahnte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Freitag in
Göttingen. "Der Weltsicherheitsrat muss sich in einer
Dringlichkeitssitzung mit der dramatischen Lage im Sudan
beschäftigen und darauf bestehen, dass die Kämpfe
sofort beendet werden. Außerdem muss die UNMIS ihrem Mandat
gerecht werden und die Zivilbevölkerung sowie
Hilfsorganisationen wirksam vor Übergriffen
schützen."
"Der Krieg in den Nuba-Bergen weckt schlimme Erinnerungen an den
Völkermord in den 90er-Jahren, dem damals bis zu 500.000
Angehörige der Nuba-Völker zum Opfer fielen", sagte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen.
Aus den Städten Kadugli, Dilling und Kauda seien mehrere
zehntausend Menschen In Panik vor den Kämpfen geflohen.
Durch das Bombardement zahlreicher Dörfer und Städte
(z.B. Kauda, Heiban, Talodi) durch die sudanesische Luftwaffe
seien mehrere hundert Menschen getötet worden, berichten
Augenzeugen. In Kadugli hätten sudanesische Soldaten gezielt
christliche Kirchen und kirchliche Einrichtungen angegriffen und
zerstört. "Unter den Nuba wächst die Angst vor
ethnischen Säuberungen und einer Eskalation der
Kämpfe", erklärte Delius. In den Nuba-Bergen leben
überwiegend schwarzafrikanische Nuba, die sowohl
muslimischen als auch christlichen Glaubens sind.
Auch im ölreichen Unity State drohen Kämpfe zu
eskalieren. Dort wurden am Donnerstag fünf Zivilisten bei
Angriffen der sudanesischen Luftwaffe getötet. Seit dem
vergangenen Wochenende versucht die sudanesische Armee mit
Angriffen auf die Südsudanesische Befreiungsarmee SPLA, den
Abzug südsudanesischer Soldaten aus der Region zu
erzwingen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110523de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090922de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.irinnews.org/Country.aspx?Country=SD
| http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.hrw.org/en/reports/2010/06/29/democracy-hold-0