In: Home > News > Sri Lanka: Commonwealth-Gipfeltreffen in Sri Lanka (15.-17. November)
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Bozen, Göttingen, 13. November 2013
Tamilische Flüchtlinge in Sri Lanka. Foto: Allen Tyler.
Dem Commonwealth droht der Verlust seiner
Glaubwürdigkeit, wenn Sri Lanka auf dem Gipfeltreffen am
kommenden Wochenende in Colombo für zwei Jahre die
Führung des Staatenbündnisses übertragen wird,
warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). "Sri
Lankas Staatsführung ist für Kriegsverbrechen an
tamilischen Zivilisten und für anhaltende schwere
Menschenrechtsverletzungen verantwortlich", kritisierte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen.
"Menschenrechte für Tamilen müssen ein zentrales Thema
auf dem Gipfeltreffen werden, wenn das Commonwealth seine eigenen
Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte nicht
verraten will. Auch vier Jahre nach dem Ende des
Bürgerkriegs bemüht sich die Regierung Sri Lankas weder
ernsthaft um eine Versöhnung mit der tamilischen Minderheit
noch um eine langfristige friedliche Lösung des
Tamilen-Konflikts." Aus Protest gegen die anhaltenden
Menschenrechtsverletzungen nehmen die Premierminister Indiens und
Kanadas nicht an der Konferenz teil.
Die Vereinten Nationen werfen Sri Lankas Staatsführung vor,
für den gewaltsamen Tod von bis zu 40.000 tamilischen
Zivilisten in den letzten Monaten des Bürgerkriegs im
Frühjahr 2009 verantwortlich zu sein. "Die Verantwortlichen
für den willkürlichen Beschuss von Zivilisten und
Krankenhäusern sind bis heute straflos geblieben",
berichtete Delius. Trotz wiederholter Appelle des
UN-Menschenrechtsrates ist Sri Lankas Regierung nicht zu einer
unabhängigen Untersuchung der mutmaßlichen
Kriegsverbrechen bereit, sondern verweist auf eigene Recherchen,
die die Vorwürfe nicht untermauerten. Die UN-Hochkommissarin
für Menschenrechte Navi Pillay kritisierte im September 2013
den mangelnden politischen Willen Sri Lankas zu einer Beendigung
der Straflosigkeit scharf.
"Offenbar will Sri Lankas Regierung keine Versöhnung mit den
Tamilen", sagte Delius. Friedensprojekte internationaler
Nichtregierungsorganisationen sind unerwünscht. Sri Lanka
bleibt ein geteiltes Land, in dem Tamilen willkürliche
Verhaftung droht, wenn sie an die Kriegsverbrechen erinnern.
Folter in Gefängnissen, Verschwindenlassen und die
systematische Unterdrückung der Pressefreiheit erzeugen noch
immer ein Klima der Angst. Systematisch werden kritische
Journalisten mundtot gemacht. So flohen seit dem Jahr 2005 mehr
als 80 Journalisten ins Ausland. Auch dort müssen sie sich
oft verborgen halten, da ihnen auch hier Einschüchterung und
Verfolgung drohen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101215ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101207de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100125de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091025de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090917de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090915de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090421de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090211de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090202de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090126de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka.html
| [> EN ]
www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka-jp.html
in www: www.peace-srilanka.org |
www.vedda.org | www.sarvodaya.org | www.priu.gov.lk | www.tamilcanadian.com |
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberation_Tigers_of_Tamil_Eelam
| www.hrw.org/en/asia/sri-lanka