In: Home > News > Kriegsverbrechen in Sri Lanka müssen unabhängig untersucht werden!
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Bern, 15. Dezember 2010
Tamilische Flüchtlinge in Sri Lanka. Foto: Allen Tyler.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
forderte heute in einer Eingabe an die Expertenkommission der UNO
für Sri Lanka eine unabhängige Untersuchung der
Kriegsverbrechen in Sri Lanka. Die Expertenkommission wird den
UNO- Generalsekretär Ban Ki Moon im weiteren Vorgehen
bezüglich der mutmaßlichen Verletzungen des
humanitären Völkerrechts in der letzten Phase des
srilankischen Bürgerkriegs beraten. Die GfbV ist davon
überzeugt, dass genügend Beweismaterial vorliegt, um
eine unabhängige Untersuchung einzuleiten.
Der jahrzehntelange Bürgerkrieg in Sri Lanka zwischen den
Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) und der sri-lankischen
Regierung endete im Mai 2009 mit dem blutigen Sieg des
Militärs über die LTTE. Zahlreiche internationale
Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Kriegsparteien vor,
insbesondere in den letzten Monaten des Krieges, Verbrechen gegen
die Menschlichkeit und weitere gravierende Verletzungen des
humanitären Völkerrechts begangen zu haben. Die
Regierung in Sri Lanka lehnt eine unabhängige Untersuchung
der Kriegsgeschehen ab, wie sie die Europäische Union und
verschiedene Menschenrechtsorganisationen - darunter auch die
GfbV - fordern.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat im Juni dieses Jahres
eine dreiköpfige Expertenkommission ernannt, die ihn zur
weiteren Vorgehensweise bezüglich der Vorwürfe von
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im
srilankischen Bürgerkrieg beraten soll. Bis heute
können Organisationen und Einzelpersonen Beweise, welche
Menschenrechtsverletzungen aufzeigen, dieser Expertenkommission
eingeben. Die GfbV hat heute eine Beschreibung der Beweismittel
eingegeben. Neben Video- und Fotomaterial, über welches die
GfbV verfügt, hat die GfbV Interviews mit Zeugen, die in den
letzten Monaten des Konfliktes in Sri Lanka waren,
durchgeführt. Das Beweismaterial deutet ganz klar auf
schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen und
Verbrechen gegen die Menschlichkeit hin.
Die GfbV ist überzeugt, dass genügend Beweismaterial
vorliegt, um eine unabhängige Untersuchung in Sri Lanka
einzuleiten. Sie hat deshalb in ihrer Eingabe die
Expertenkommission dazu aufgefordert, sich für eine
unabhängige Untersuchung einzusetzen, welche die
Kriegsverbrechen in Sri Lanka untersuchen soll. Falls sich dabei
der Verdacht auf Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit bestätigen sollte, müssen die
Verantwortlichen vor Gericht zur Rechenschaft gezogen und
bestraft werden. Zudem fordert die GfbV, dass die zivilen Opfer,
die während des Krieges Angehörige oder ihr Eigentum
verloren haben, eine angemessene Entschädigung
erhalten.
Ein dauerhafter Frieden in Sri Lanka ist nur möglich, wenn
die Straflosigkeit beendet und die Kriegsverbrechen konsequent
geahndet werden. Zudem muss die Regierung von Sri Lanka die
Rechte der tamilischen Bevölkerung respektieren und eine
politische Lösung des Konflikts unter Einbezug aller
Betroffenen suchen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101207de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100125de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091025de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090917de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090915de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090421de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090211de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090202de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090126de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080204de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka.html
| [> EN ]
www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka-jp.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050316ade.html
in www: www.peace-srilanka.org |
www.vedda.org | www.sarvodaya.org | www.priu.gov.lk | www.tamilcanadian.com |
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberation_Tigers_of_Tamil_Eelam
| www.hrw.org/en/asia/sri-lanka