In: Home > News > Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma (2. August)
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Bozen, Göttingen, 2. August 2020
Flagge der Roma, angenommen auf dem Ersten Welt-Roma-Kongress am 8. April 1971 in London.
Zum Gedenktag für den Holocaust an Sinti und Roma am
kommenden Sonntag, den 2. August, fordert die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV), Antiziganismus konsequenter
zu bekämpfen. Die Menschenrechtsorganisation zeigt sich
besorgt über die weltweite Zunahme von Hassverbrechen gegen
Roma. Diese Form rassistischer Gewalt müsse besser
dokumentiert und engagierter verfolgt werden. "Gerade In
Corona-Zeiten hat die Ausgrenzung von Roma wieder stark
zugenommen. Oft werden sie zu Sündenböcken
abgestempelt, um sie noch weiter zu marginalisieren",
erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Freitag in
Göttingen.
Antiziganismus äußere sich nicht nur in tätlichen
Übergriffen, sondern auch in zunehmender rassistischer Hetze
in sozialen Medien. Internetanbieter und Behörden
müssten das Problem ernster nehmen und der gezielten
Stimmungsmache gegen Sinti und Roma entgegenwirken. "Denn der
verbalen Verunglimpfung folgt oft die tätliche Gewalt",
warnt Delius.
Die Covid-19-Krise und zunehmender Rechtsextremismus drohten die
jahrzehntelangen Bemühungen um Anerkennung und Respekt
für Sinti und Roma wieder zurückzuwerfen. "Es ist das
Vermächtnis der rund 500.000 Opfer des Völkermordes an
Sinti und Roma, dass die Überlebenden und ihre Nachkommen
niemals mehr ausgegrenzt und verfolgt werden dürfen. Wer
über den Kampf gegen Rassismus in Europa spricht, darf die
Sinti und Roma nicht vergessen. Denn sie waren und sind oft die
ersten Opfer rassistischer Brandstiftung", erinnert Delius.
Rassismus gegenüber Sinti und Roma sei nicht nur ein Problem
in Deutschland, sondern in der gesamten Europäischen Union
und in den EU-Beitrittsländern auf dem West-Balkan. So seien
in dieser Woche erneut Roma in Frankreich gewaltsam von
Stellplätzen vertrieben worden. In Bulgarien seien seit
März 2020 mindestens sieben von Roma bewohnte Stadtviertel
von der restlichen Stadt abgeriegelt worden, angeblich um die
Corona-Prävention zu stärken. In einem Fall wurde eine
Roma-Siedlung sogar aus einem Flugzeug mit Desinfektionsmitteln
besprüht. In der Slowakei wurden fünf von Roma bewohnte
Stadtviertel abgeriegelt. "Die Covid-19-Krise hat erschreckend
deutlich gemacht, wie sehr die Vorurteile gegenüber Sinti
und Roma noch fortbestehen und sich in täglicher
Diskriminierung ausdrücken", so Delius.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200407de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2019/190801de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140327de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090810de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408de.html
| www.gfbv.it/3dossier/sinti-rom/rom2009-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/sinti-rom/rom-ita-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/sinti-rom/thrakien.html
| www.gfbv.it/3dossier/sinti-rom/20041026-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/sinti-rom/rom.html
| www.gfbv.it/3dossier/rom-dt.html
| www.gfbv.it/3dossier/errc-dt.html
| www.gfbv.it/3dossier/linkgfbv.html#rom
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Tag_der_Roma
| www.unionromani.org |
www.errc.org |
www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+MOTION+B6-2005-0273+0+DOC+XML+V0//DE