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Hilfe für Flutopfer in Indonesien in Gefahr

Was wird aus internationalen Spenden, wenn ausländische Helfer Aceh verlassen müssen?

Bozen, Göttingen, 16. März 2005

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am Mittwoch vor einer Gefährdung des Wiederaufbaus in der von der Flutkatastrophe zerstörten indonesischen Provinz Aceh gewarnt. Was wird aus den internationalen Spendengeldern? Immer mehr ausländische Helfer werden von indonesischen Behörden gezwungen, die Region zu verlassen. Internationale Gemeinschaft muss intervenieren und sicherstellen, dass die Notleidenden auch erreicht werden. Die GfbV kritisierte außerdem, dass die Bewegungsfreiheit der im Land verbleibenden Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen immer stärker eingeschränkt wird.

Indonesien ist offensichtlich weniger am Wiederaufbau in Aceh als an der Zerschlagung der Aceh-Freiheitsbewegung GAM interessiert. Die Helfer müssen Aceh verlassen, weil Indonesiens Armee bei ihrem Krieg keine ausländischen Augenzeugen duldet. Nachdrücklich appellierte die GfbV heute in Faxen an die EU-Außenminister, ihren Einfluss in Jakarta zu nutzen, damit alle ausländischen Helfer in Aceh bleiben können.

Nur sehr zögerlich hatte die indonesische Armee nach der Flutkatastrophe Aceh für ausländische Helfer geöffnet, nachdem es die Region seit Mai 2003 systematisch von der Außenwelt abgeriegelt hatte. Offiziell begründet Indonesien die Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Ausländer und die Ausweisung ausländischer Helfer mit Sicherheitsbedenken. Indonesien könne den Schutz der Ausländer vor Übergriffen der GAM nicht garantieren, erklärt die Regierung in Jakarta. Bislang fühlen sich ausländische Helfer jedoch weder von der GAM bedroht, noch gab es Übergriffe der Rebellen auf Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen.

Der Chef des indonesischen Geheimdienstes, Syamsir Siregar, begründet den erzwungen Abzug der Ausländer mit Sicherheitsinteressen der Armee. Die Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen wollten nicht aus Menschlichkeit helfen, sondern nur Indonesien ausspionieren, unterstellte der Geheimdienstler kürzlich in einem Interview. Ein absurder Vorwurf, der zeigt, dass Sicherheitsfragen für Indonesiens Militärs Vorrang vor dem Überleben der Zivilbevölkerung haben.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050316ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050215de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050119de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050114de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050112de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050111de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050110de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050106de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050105de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050104de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050103de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050102de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041230de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041228de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041110de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040428de.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/flut.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/flut-1.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/westpapua.html

* www: www.gfbv.de/land.php?id=158 | http://westpapuaaction.buz.org | www.fpcn-global.org/tribes/oceania/melanesian/west-papua/index.php | www.westpapua.net

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