Bozen, Göttingen, 18. Januar 2006
Mit Erleichterung nimmt die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) zur Kenntnis, dass der tschetschenische
Menschenrechtsaktivist Said-Emin Ibragimov seinen Hungerstreik
für den Frieden in Tschetschenien nach 40 Tagen am heutigen
Mittwoch beendet hat. "Ibragimov schwebte durch sein
entschlossenes Fasten immer wieder in Lebensgefahr", berichtete
die GfbV-Expertin für Tschetschenien, Sarah Reinke, am
Mittwoch. Besonders in den letzten Tagen sei der
Gesundheitszustand des Vorsitzenden der Organisation "Für
Frieden und Menschenrechte" so schlecht gewesen, dass von
Tschetschenienunterstützern weltweit täglich um sein
Überleben gefürchtet worden sei.
"Unser Dank gilt besonders dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten
und Tschetschenienberichterstatter des Europarates, Rudolf
Bindig, der- auch nach Appellen der GfbV - Bereitschaft zur
Zusammenarbeit mit Ibragimov signalisiert hat", erklärte
Reinke weiter. So bestehe Hoffnung darauf, dass die Forderung
Ibragimovs nach mehr Aufmerksamkeit für den anhaltenden
Krieg in Tschetschenien, zumindest im Europarat ernst genommen
werde.
Immer wieder hat Ibragimov durch spektakuläre Aktionen - wie
einen Friedensmarsch von Brüssel nach Straßburg im
vergangenen Sommer oder Demonstrationen vor dem Gebäude der
Parlamentarischen Versammlung des Europarates - auf den
anhaltenden Krieg in Tschetschenien aufmerksam gemacht.