In: Home > News > Menschenrechtsverletzungen in Burma nehmen zu "Demokratie" schürt Krieg in Nationalitätengebieten
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Bozen, Göttingen, 25. März 2009
Rohingya-Flüchtlingslager. Foto: UNHCR/J. Pagonis.
Die von Burmas Militärjunta für das Jahr 2010
geplanten "Wahlen" schüren Gewalt und Krieg in dem
Vielvölkerstaat. Die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) berichtete am Mittwoch in Göttingen,
nicht-burmesische Nationalitäten bereiteten sich dort
bereits auf einen neuen Krieg vor, da sie nicht bereit seien,
sich dem Diktat der Junta zu unterwerfen und ihre Waffen
abzugeben. Dies sieht die so genannte "Roadmap zur
Demokratisierung" vor, die die Militärregierung aufgestellt
hat. Die meisten Freiheitsbewegungen lehnten es ab, in
Regierungsmilizen umgewandelt zu werden und unter Kontrolle der
Junta politische Parteien aufzubauen, um an den "Scheinwahlen"
teilzunehmen. In den Waffenstillstandsabkommen, die 17
Freiheitsbewegungen seit 1989 unterzeichnet hatten, war von
Entwaffnung keine Rede.
"Die angebliche "Demokratisierung" bringt den seit 1948 für
mehr Rechte und einen föderalen Staatsaufbau kämpfenden
Nationalitäten noch mehr Leid", befürchtet der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Burmas Machthaber hatten im Mai
2008 eine Volksabstimmung zur Verabschiedung einer neuen
Verfassung inszeniert, die die Rechte der nicht-burmesischen
Nationalitäten weitgehend ignoriert. Wenige Tage zuvor hatte
der Wirbelsturm Nargis den Südwesten Burmas verwüstet
und mehr als 120.000 Menschen getötet. Mit Scheinwahlen
wollten die Militärs ihre Macht nur dauerhaft sichern.
"Angesichts der absehbaren katastrophalen Folgen dieser "Wahlen"
ist es unverantwortlich, dass nun europäische Politiker und
Entwicklungsorganisationen die Nationalitäten aufforderten,
sich an den "Wahlen" zu beteiligen", kritisierte Delius.
Offensichtlich spreche Europa in der Burma-Politik nicht mit
einer Stimme.
Dabei habe sich die Lage der Menschenrechte in Burma in den
letzten Monaten weiter verschlechtert. Die Zahl der politischen
Gefangenen habe sich innerhalb von 18 Monaten auf mehr als 2.000
verdoppelt. Bei einer Amnestie im Februar 2009 seien zwar 6.313
Inhaftierte freigelassen worden, darunter jedoch nur 23
politische Häftlinge. Mehr als 700.000 Angehörige der
Nationalitäten seien im Land auf der Flucht, mehrere tausend
Dörfer seien von Soldaten zerstört worden. Im Krieg
gegen die Nationalitäten würden Kindersoldaten und
Vergewaltigungen als Kriegswaffe eingesetzt. Trotz eines
offiziellen Verbots habe der Einsatz von Zwangsarbeitern vor
allem im Dienst der Armee im Jahr 2008 weiter zugenommen.
Angesichts dieser Bilanz des Schreckens sei der Ruf nach einer
Aufhebung der Sanktionen gegen die Junta unverständlich,
sagte Delius. Denn nicht die Sanktionen seien dafür
verantwortlich, dass sich die Lage der Bevölkerung
verschlechtere, sondern Burmas Machthaber. Rücksichtslos
beuteten sie das Land und seine Bodenschätze zu ihrem
persönlichen Vorteil aus. Amtierende Minister
begünstigten Familienangehörige und bauten sich
Wirtschaftskonzerne auf. Von ausländischen Investoren
forderten sie Schmiergeldzahlungen. Im Wirtschaftsjahr 2007/2008
habe Burma einen Handelsbilanzüberschuss in Höhe von
3,2 Milliarden US-Dollars erzielt, doch weder das Land noch die
Bevölkerung profitierten davon. Während die Bürger
veramten, habe Machthaber Than Shwe für vier Milliarden US-
Dollars eine neue Hauptstadt gebaut und 50 Millionen US-Dollars
für die Hochzeit seiner Tochter ausgegeben. Auch habe er
für zwei Milliarden US- Dollars Waffen in China gekauft.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081024de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080516de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080509de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071019de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071015de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071004de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070926de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070925de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070924de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070525de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Rohingya
| www.rohingya.org |
www.karen.org | www.freeburma.org | www.freeburmacoalition.org
| www.karenni.org/about_the_karenni.php
| www.helfenohnegrenzen.org