In: Home > News > China: Sieben Uiguren bei Geiselbefreiung erschossen. Mysteriöse Todesumstände aufklären!
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Bozen, Göttingen, 29. Dezember 2011
Landschaft in Xinjiang, Ostturkestan. Foto: GfbV-Archiv.
Nach der Erschießung von sieben mutmaßlichen
Geiselnehmern aus der Volksgruppe der Uiguren hat die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor noch mehr
Gewalt in Nordwestchina im Jahr 2012 gewarnt. "Chinas
Behörden setzen gegenüber den muslimischen Uiguren auf
eine Politik der harten Hand, die die Gewalt in der Unruheregion
Xinjiang weiter schürt", sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich
Delius am Donnerstag in Göttingen. "Nachdrücklich
fordern wir eine sofortige Aufklärung der Hintergründe
des Geiseldramas und ein faires Gerichtsverfahren für die
überlebenden Straftäter."
Unverhältnismäßig brutale Polizeieinsätze
und Schnellverfahren gegen uigurische Straftäter
könnten die Lage im Nordwesten Chinas nicht beruhigen. Auch
die dort Anfang Dezember 2011 begonnene "Antiterror- Aktion" der
chinesischen Sicherheitskräfte trage eher zur
Gewalteskalation bei.
Die mutmaßliche Geiselnahme in Pishan (Distrikt Hotan) im
äußersten Süden der Region Xinjiang nahe der
pakistanischen Grenze soll nach chinesischen Angaben am gestrigen
Mittwochabend um 23 Uhr blutig geendet haben, als Polizisten
sieben der mutmaßlich elf Geiselnehmer töteten. Vier
Geiselnehmer sollen bei der Polizeiaktion verletzt und verhaftet
worden sein. Bei der Intervention seien ein Polizist getötet
und ein weiterer verletzt worden, teilten die Behörden mit.
Über die Identität der zwei frei gekommenen Geiseln
machte die Polizei keine Angaben. Ohne den Hintergrund der
Geiselnahme zu erläutern machten staatliche chinesische
Medien uigurische "Terroristen" für die Gewalt
verantwortlich.
Die "Antiterror-Kampagne" der chinesischen
Sicherheitsbehörden in der Autonomen Region Xinjiang, die
die mehrheitlich dort lebenden Uiguren als Ostturkestan
bezeichnen, soll 100 Tage dauern. Sowohl in der regionalen
Hauptstadt Urumtschi als auch im Süden von Xinjiang wurden
vor allem in den Nächten willkürlich mehr als 200
Wohnungen von Uiguren durchsucht. Beschlagnahmt wurden dabei
sowohl Computer als auch religiöse Schriften und Fotos von
Rebiya Kadeer, der im Exil in den USA lebenden prominentesten
Sprecherin der Uiguren. In Urumtschi wurden vier Uiguren
verhaftet. Gegen dutzende Uiguren wurden wegen so genannter
verbotener religiöser Aktivitäten Geldstrafen
verhängt. "Statt Uiguren grundlegende Rechte
einzuräumen, werden sie von den chinesischen Behörden
pauschal als Terroristen diffamiert", erklärte Delius. "Wer
so verantwortungslos vorgeht, schafft den Nährboden für
mehr Gewalt und für eine Radikalisierung der Uiguren."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111219de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111206de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110801de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110314de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110204de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110118de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100722de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100705de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100122de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uigur.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.hrichina.org |
www.uyghurcongress.org |
www.uhrp.org