In: Home > News > Tuareg-Konflikt in Mali: Zahl der Flüchtlinge nimmt stark zu
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Bozen, Göttingen, 19. März 2012
Die wachsende Militarisierung der Sahara bedroht die Tuareg im Niger. Foto: flickr_4Cheungs.
Mehr als 217.000 Menschen sind seit Ausbruch des
Tuareg-Konfliktes in Mali im Januar 2012 auf der Flucht,
erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) am Montag in Göttingen. "Dringend benötigen vor
allem die Flüchtlinge in Niger und Mauretanien mehr Hilfe",
sagte der GfbV- Afrikareferent Ulrich Delius. "Neben
humanitärer Hilfe sind aber vor allem politische Initiativen
der internationalen Staatengemeinschaft notwendig, um einen
Waffenstillstand zu erreichen und den Tuareg-Konflikt friedlich
zu lösen."
Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit sind in den
letzten zwei Monaten 124.000 Tuareg sowie Angehörige anderer
in den Städten Nord- Malis lebender ethnischer Gruppen in
die Nachbarländer geflohen. Rund 37.000 Menschen suchten in
Mauretanien Zuflucht, 35.500 in Niger und 21.660 in Burkina Faso.
Auch haben inzwischen 30.000 Flüchtlinge aus Nord-Mali im
Süden Algeriens um Schutz gebeten, erklärte Algeriens
Innenminister Daho Ould Kablia am letzten Samstag.
Weitere 93.400 Menschen sind nach Informationen der
Koordinationsstelle für Humanitäre Fragen der Vereinten
Nationen (OCHA) im Norden Malis auf der Flucht, So haben allein
in der Umgebung der Stadt Timbuktu mehr als 35.600 Menschen ihre
Häuser aus Angst vor neuen Kämpfen verlassen. Nahe der
Grenze zu Algerien sind in der Region Kidal 27.800 Tuareg und
Angehörige anderer ethnischer Gruppen auf der Flucht. Vor
allem aus der in dem Gebiet liegenden Stadt Tessalit sind viele
Zivilisten geflohen. Die Stadt war vor einer Woche von
Kämpfern der Tuareg-Freiheitsorganisation "Nationale
Bewegung für die Befreiung des Azawad (MNLA)" eingenommen
worden.
Die Regierung Malis hatte im Februar 2012 angekündigt, die
Rebellion der Tuareg innerhalb von zwei Monaten militärisch
zu zerschlagen. "Doch angesichts immer neuer Geländegewinne
der MNLA ist dies nicht realistisch", erklärte Delius.
"Dringend muss eine weitere Eskalation der Kämpfe verhindert
werden, um den Exodus der Zivilbevölkerung zu
stoppen."
"Erschwert wird die humanitäre Versorgung der
Flüchtlinge in den Nachbarstaaten durch lange Transportwege
zu den abgelegenen Grenzregionen, in denen die Menschen um Schutz
ersuchten", sagte Delius. "Die Nachbarländer Malis brauchen
mehr internationale Unterstützung, um die Flüchtlinge
angemessen versorgen zu können."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120306de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120211de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120206de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120203de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120120de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110524de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100803de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100726de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090123de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/tuareg.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html#r13
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nomad-del.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Tuareg
| http://de.wikipedia.org/wiki/Niger
| http://de.wikipedia.org/wiki/Mali
| www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=107
| www.temoust.org