In: Home > News > Ungarn verbietet Kulturtreffen von Uiguren und weist auf Chinas Druck Bürger von EU-Staaten aus
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Bozen, Göttingen, 2. Juni 2013
Mahnwache der GfbV mit Uiguren vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Foto: GfbV.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der
Regierung Ungarns vorgeworfen, mit dem Verbot eines
Kulturtreffens von Uiguren die Europäische
Menschenrechtskonvention zu verletzen. Die
Menschenrechtsorganisation forderte die Ratspräsidentschaft
der Europäischen Union auf, gegen die willkürliche
Einschränkung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit
förmlich in Budapest zu protestieren. "Wenn EU-Bürger
aus dem EU-Staat Ungarn willkürlich ausgewiesen werden, dann
steht es schlecht um die europäische Einigung und um den
Rechtsstaat Ungarn", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich
Delius am Sonntag in Göttingen.
Mehr als 30 junge Staatsbürger uigurischer Abstammung aus
Deutschland, Schweden, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und
Norwegen wollten vom 31. Mai bis 2. Juni 2013 in Budapest an
einem Jugendtreffen des in München ansässigen
Weltkongresses der Uiguren teilnehmen. Regelmäßig
werden diese Jugendtreffen organisiert, um ihr Wissen über
uigurische Kultur zu vertiefen und den Zusammenhalt der
Exilgemeinschaft zu stärken. Kurz nach ihrer Ankunft in
ihrem Hotel am letzten Donnerstag erschien ungarische Polizei und
verlangte die Ausweispapiere aller Gäste. Ohne Angabe
weiterer Gründe wurden die Reisenden aufgefordert, Ungarn
noch am gleichen Tag wieder zu verlassen.
Den in München lebenden Vizepräsidenten des
Weltkongresses der Uiguren, Umut Hemit, nahmen die Polizisten in
Gewahrsam und verhörten ihn neun Stunden lang. Sie warfen
ihm vor, eine "Gefahr für die Sicherheit Ungarns" zu sein
und forderten ihn auf, unverzüglich nach seiner Freilassung
am Donnerstagabend das Land zu verlassen. Außerdem
verhängten sie ein Einreiseverbot gegen den Menschenrechtler
für die kommenden drei Jahre.
"Wir gehen davon aus, dass das harsche Vorgehen der ungarischen
Behörden auf eine Einflussnahme Chinas
zurückzuführen ist", erklärte Delius. Denn die
ungarische Polizei sprach den Verhafteten mit seinem nur unter
Uiguren bekannten Spitznamen Agahi an und verwendete diesen
Namenszusatz, der in keinem offiziellen Ausweisdokument
verzeichnet ist, auch in der schriftlichen
Ausweisungsverfügung. "Chinas Staatssicherheit hat sich in
ihrem Drang nach Perfektion selbst überlistet und deutlich
gemacht, wie lang der Arm Chinas in Europa ist", erklärte
Delius. Seit mehreren Jahren versuchen chinesische
Sicherheitskreise mit Hackerangriffen, die Arbeit der
Münchener Menschenrechtsorganisation zu behindern. Chinas
Behörden werfen ihr "Terrorismus" vor und forderten
Deutschland wiederholt auf, das Büro der Organisation zu
schließen. Deutschland lehnte dies ab, weil der
Weltkongress alle Gesetze und die deutsche Verfassung
beachte.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111229de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110916de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110801de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110204de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110118de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uigur.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.hrichina.org |
www.uyghurcongress.org |
www.uhrp.org