In: Home > News > Mali: Europa will Wiederaufbau fördern. Bürgerkriegsflüchtlinge brauchen dringend mehr Hilfe
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Bozen, Göttingen, 14. Mai 2013
Flüchtlinge aus Mali, im Flüchtlingslager von Goudebou in Burkina Faso. Foto: EC/ECHO/Anouk Delafortrie.
Dringend muss Europa die humanitäre Hilfe für die
mehr als 440.000 Bürgerkriegsflüchtlinge in Mali
verstärken, fordert die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV). Die Menschenrechtsorganisation erinnerte am
Dienstag daran, dass nach UN-Angaben bisher erst Zusagen für
28 Prozent der benötigten 315 Millionen Euro gemacht wurden.
"Wenn allein Frankreich schon mehr als 200 Millionen Euro
für seine Militäroperation in Nord-Mali aufwenden
konnte, muss es doch möglich sein, dass die internationale
Gemeinschaft gemeinsam für die Versorgung der Notleidenden
aufkommt", sagte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Dienstag in Göttingen. "Europa darf diese Flüchtlinge
nicht vergessen!" Auf Einladung der EU und Frankreichs beraten am
Mittwoch auf einer Konferenz in Brüssel Staaten aus aller
Welt über die Finanzierung des Wiederaufbaus in
Nord-Mali.
Zwar fehlt es den Flüchtlingen nicht an Nahrungsmitteln,
aber die Wasserversorgung ist katastrophal und Kinder werden
schulisch nicht betreut. In Nord-Mali sind momentan nur 385 von
1005 Schulen geöffnet. Von 200.000 Kindern können nur
86.000 Schulen besuchen. In der Region Kidal sind sogar alle
Schulen geschlossen, so dass 6.000 Kinder schon seit Monaten
keine Ausbildung bekommen. "Das ist eine schwere Hypothek
für die Zukunft dieser Region."
"Die Bürgerkriegsflüchtlinge sind der Schlüssel
zur Entwicklung des Landes. Ohne ihre Rückkehr wird es
keinen nennenswerten Wiederaufbau in Nord-Mali geben", warnte
Delius. Ein Großteil der 270.000 Binnenflüchtlinge und
170.000 in den Nachbarländern lebenden Flüchtlinge sind
Tuareg, Araber und Peuls. Sie sind aus Angst vor Übergriffen
der malischen Armee sowie vor Kämpfen mit radikalen
Islamisten geflohen. Die Armee macht pauschal Tuareg und Araber
für ihre dramatischen Geländeverluste in Nord-Mali im
Jahr 2012 verantwortlich.
Noch immer gibt es Racheakte von Soldaten oder Milizionären
an der Zivilbevölkerung. "Neue schwere Übergriffe sind
vorherzusehen, sollten Malis Soldaten die bislang von der
Tuareg-Freiheitsbewegung MNLA kontrollierte Stadt Kidal im
Nordosten Malis in den kommenden Tagen einnehmen", sagte Delius.
"Dringend muss in dieser Tuareg-Hochburg die Sicherheit der
Bevölkerung gewährleistet werden."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130513de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130409de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130123de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130118de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130116de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130115de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130114de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130111de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/121115de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/121107de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120322de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120319de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120306de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120211de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120203de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120120de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/tuareg.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html#r13
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nomad-del.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Mali
| http://de.wikipedia.org/wiki/Tuareg
| www.donor-conference-mali.eu