In: Home > News > Sudan: EU-Außenminister fordern für humanitäre Helfer freien Zugang zu Konfliktregionen
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Bozen, Göttingen, 21. Oktober 2014
Flüchtlinge in Darfur. Foto: GfbV-Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wirft
der Regierung des Sudan vor, mit der Blockade der
humanitären Versorgung der Zivilbevölkerung in den
Konfliktregionen Süd-Kordofan und Blauer Nil das
Völkerrecht zu verletzen. "Es ist ein Verbrechen gegen die
Menschlichkeit, dass die sudanesischen Behörden seit mehr
als drei Jahren die Versorgung von mehr als einer Million
Notleidenden unterbinden", kritisierte der GfbV-Afrikareferent
Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen. "Es ist ein
Armutszeugnis für die EU-Außenminister, dass sie seit
dem 26. August 2011 nur in Erklärungen freien Zugang
für humanitäre Helfer fordern und es dabei dann
belassen. Es müssen jedoch glaubwürdig Sanktionen
angedroht werden, damit die sudanesische Regierung ihre
Blockade-Haltung endlich aufgibt."
Am Montag hatte der in Luxemburg tagende EU-
Außenministerrat die Regierung des Sudan erneut
aufgefordert, den Helfern Zugang zu den Konfliktregionen zu
gewähren. Seit Ausbruch der Kämpfe im Juni 2011 hat die
EU in mehr als einem Dutzend Erklärungen verlangt,
Hilfsorganisationen ungehindert in Süd-Kordofan (Nuba Berge)
und der Region Blauer Nil arbeiten zu lassen. Dazu haben sich die
Regierungen des Sudan und des Südsudan in einem am 3. August
2012 unterzeichneten Abkommen zwar auch verpflichtet. Doch noch
immer ist der Zugang für Helfer blockiert.
Nach Angaben der Vereinten Nationen brauchen in der zwischen der
sudanesischen Armee und der Rebellenbewegung SPLM-Nord
umkämpften Region Süd-Kordofan 668.400 Menschen
internationale Nahrungsmittelhilfe. In der Region Blauer Nil sind
es 379.500 Personen. Diese Angaben beruhen auf Schätzungen.
Internationale Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen
können den Bedarf der von Kämpfern eingeschlossenen
Zivilbevölkerung vor Ort nicht feststellen. In der ersten
November-Woche will jedoch die staatliche Sudanesische
Hilfskommission (HAC) erstmals eine Evaluierungsmission in der
Region Blauer Nil starten. "Wir bedauern sehr, dass
UN-Mitarbeiter und andere internationale Helfer an dieser Mission
nicht teilnehmen dürfen", erklärte Delius.
Hilfswerke gehen davon aus, dass ein Großteil der
Zivilbevölkerung in den umkämpften Gebieten auf der
Flucht ist und sich daher nicht selbst versorgen kann. Zudem
werden von den Kämpfern auch immer wieder zivile Ziele
angegriffen. Erst Donnerstag vergangener Woche starben fünf
Kinder bei der Bombardierung eines Marktes in dem Ort Heiban
durch die sudanesische Luftwaffe.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140408de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140318de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140203de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131029de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130813de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130703de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130418de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130408de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130221de.html
| | www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Sudan