In: Home > News > Burma / Myanmar: Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi trifft erstmals Burmas mächtigen Armee-Chef (31. Oktober)
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Bozen, Göttingen, 31. Oktober 2014
In Burma leben noch 120.000 Rohingya in Flüchtlingslagern. Foto: CC-by-nc-nd Mathias Eick EU/ECHO January 2013.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnt
vor einem Scheitern der Demokratisierung Burmas. "Wenn Burma es
nicht schafft, den Krieg gegen die ethnischen Minderheiten
friedlich zu beenden und die Rohingya-Krise zu bewältigen,
wird es keine nachhaltige Demokratisierung des Landes geben",
sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Freitag in
Göttingen. "Die Zahlen sind alarmierend: Mehr als 100.000
Rohingya sind seit Beginn der Krise im Juni 2012 vor anhaltenden
Menschenrechtsverletzungen aus dem Land geflohen. Seit Mitte
Oktober 2014 verlassen täglich rund 900 Angehörige der
muslimischen Minderheit Burma. Auch in den Gebieten der
nicht-birmanischen Minderheiten brechen ständig neue
bewaffnete Konflikte aus."
Aufgrund der alarmierenden Lage spricht
Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi am heutigen
Freitag mit dem Armee-Chef Min Aung Hlaing. Es ist das erste
Treffen der Oppositionsführerin mit dem mächtigen
General seit ihrer Wahl ins Parlament 2012. "Die Armee ist der
Schlüssel zum Frieden und zur Demokratisierung des Landes.
Ohne ein Umdenken in der Armee wird der Friedensprozess in den
Minderheiten-Gebieten endgültig zusammenbrechen",
befürchtet Delius. Die Armee heizt immer wieder Kämpfe
mit den Freiheitsbewegungen der Minderheiten an und hintertreibt
so die Bemühungen der machtlosen Regierung, mit den
Minderheiten eine umfassende Waffenstillstandsvereinbarung
auszuhandeln. Diese ist Voraussetzung für
Friedensverhandlungen, die den seit sechs Jahrzehnten tobenden
Bürgerkrieg in den Minderheiten-Gebieten beenden
sollen.
"Ohne einen Frieden in den Minderheiten-Gebieten, gibt es auch
keine nachhaltige Demokratisierung in Burma", erklärte
Delius. "Denn es kann kein Land der zwei Geschwindigkeiten geben.
Grundlegende Bürgerrechte müssen nicht nur in den
großen Städten beachtet werden, sondern auch in den
Minderheiten-Gebieten."
Die traditionellen Siedlungsgebiete der nicht-birmanischen
Minderheiten der Karen, Shan, Karenni, Chin, Mon und anderer
ethnischer Gruppen befinden sich zumeist in abgelegenen
Bergregionen entlang der Landesgrenzen. Die Minderheiten stellen
zwar nur 30 Prozent der Bevölkerung des
Vielvölkerstaats, in dem 135 ethnische Gemeinschaften
offiziell anerkannt sind. Ihre Regionen sind aufgrund von
Bodenschatzlagerstätten und Öl- und Gasvorkommen jedoch
von größter Bedeutung für die Entwicklung des
Staates.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140214de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140129de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140121de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130529de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130127de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130118ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130107de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120725de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.irinnews.org | www.helfenohnegrenzen.org