In: Home > News > Sudan: Streit um Teilnahme ausländischer Repräsentanten bei Amtseinführung des sudanesischen Präsidenten
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Bozen, Göttingen, 27. Mai 2010
Flüchtlinge aus Darfur.
Als "schwarzen Tag" im weltweiten Kampf gegen die
Straflosigkeit bezeichnet die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) den heutigen Donnerstag. "Die Vereinten
Nationen haben mit ihrer Entscheidung, die Chefs der UNMIS- und
UNAMID-Friedensmission im Sudan zur Amtseinführung des
steckbrieflich gesuchten sudanesischen Staatspräsidenten
Omar Hassan al-Bashir zu entsenden, den Bemühungen um
Gerechtigkeit für die Menschen in Darfur schweren Schaden
zugefügt", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich
Delius. "Doch auch die Europäer sind weit davon entfernt,
ein klares Signal der Unterstützung für den Kampf gegen
Straflosigkeit zu senden. Bis zur letzten Minute ringen sie in
den Hauptstädten Europas um Klärung, wie die
Europäische Union bei den umstrittenen Feierlichkeiten in
Khartum vertreten sein soll."
"Die EU muss sich zwischen Gerechtigkeit und Realpolitik
entscheiden", sagte Delius. "Europa verspielt seine
Glaubwürdigkeit, wenn die EU-Außenminister dem
Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in einer gemeinsamen
Erklärung erst ihre Unterstützung zusichern und ihre
Botschafter dann zwei Tage später zur Amtseinführung
des vom IStGH per Haftbefehl gesuchten Präsidenten Bashir
schicken."
Erst gestern Abend hatte der IStGH den Weltsicherheitsrat
aufgefordert, die mangelnde Kooperationsbereitschaft des Sudan
bei der Strafverfolgung von Kriegsverbrechern in Darfur offiziell
festzustellen. Denn bis heute weigern sich die sudanesischen
Behörden, den IStGH bei der Vollstreckung von Haftbefehlen
gegen den ehemaligen Minister Ahmed Haroun und den
Milizenführer Ali Kushayb zu unterstützen. Beide
Personen werden seit dem 27. April 2007 wegen Verbrechen gegen
die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in Darfur gesucht.
Das halbherzige Engagement der Vereinten Nationen und der EU
für den IStGH ist umso problematischer, da die 111
Vertragsstaaten des Gerichtshofes auf einer
Überprüfungskonferenz in der ugandischen Hauptstadt
Kampala vom 31. Mai 2010 an über eine Fortentwicklung der
Arbeit des IStGH beraten werden. "Ohne den politischen Willen der
Vertragsstaaten zur Eindämmung der Straflosigkeit kann der
IStGH Verantwortliche für schwerste
Menschenrechtsverletzungen nicht zur Rechenschaft ziehen",
erklärte Delius. Mehrere der 30 afrikanischen
Vertragsstaaten haben den Haftbefehl gegen Bashir verurteilt.
Deshalb werden führende afrikanische Politiker seiner
Amtseinführung beiwohnen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090922de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan