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Bozen, Göttingen, 23. Juni 2010
Flüchtlinge aus Darfur.
Nach der Entführung von zwei Entwicklungshelfern im
Westen des Sudan hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) am Mittwoch auf eine starke Zunahme der Gewalt
in Darfur hingewiesen. Mehr als 670 Menschen sind seit Anfang Mai
2010 bei bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der
sudanesischen Armee und Darfur-Freiheitsbewegungen sowie bei
ethnischen Konflikten im Westen des Sudan getötet worden.
"Eine weitere Eskalation der Spannungen ist zu erwarten, weil die
sudanesische Regierung die Unterzeichnung eines umstrittenen
Friedensabkommens in den nächsten Wochen angekündigt
hat", warnte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "Die
militärisch bedeutsamsten Bewegungen in Darfur sind nicht an
diesem Friedensprozess beteiligt und werden mit neuen
Militäroffensiven zeigen wollen, dass Darfur noch weit von
einer umfassenden Friedenslösung entfernt ist."
Auch 2006 war die Gewalt nach der Unterzeichnung eines
Separatfriedens zwischen der sudanesischen Regierung und
kleineren Darfur- Freiheitsbewegungen eskaliert. "Nun droht ein
ähnliches Szenario und dies bedeutet nichts Gutes für
die internationalen Helfer und die mehreren Millionen Not
leidenden Menschen im Westen des Sudan", sagte Delius. Der Monat
Mai 2010 war der blutigste seit Beginn der UNAMID-Mission.
"Die gestrige Entführung des deutschen und des
niederländischen Helfers, die beide für das Technische
Hilfswerk arbeiteten, fand jedoch in der bislang ruhigen
Provinzhauptstadt Nyala statt und war nicht vorhersehbar", sagte
Delius. "Die beiden wurden nicht einmal bei einem
Überland-Einsatz, sondern im Hauptquartier ihrer
Hilfsorganisation als Geiseln genommen. Dieser Verlauf einer
Entführung ist für die Region bislang
äußerst ungewöhnlich. Darfur hat die
Größe Frankreichs, und die in den vergangenen Wochen
umkämpften Regionen liegen weit vom Schauplatz der
Entführung entfernt."
Mehr als 100.000 Darfuris mussten vor den jüngsten
Kämpfen fliehen. Bei den Auseinandersetzungen wurden im
Westen Darfurs auch drei ruandische Soldaten der
UNAMID-Friedenstruppe getötet. Im Süden der Region
waren im vergangenen Monat zwei ägyptische Blauhelmsoldaten
zu Tode gekommen. Insgesamt starben 27 Blauhelmsoldaten seit
Beginn des UNAMID-Einsatzes im Januar 2008.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100531de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100527de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100423de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100222de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100208de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090922de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090618de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090427de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090304de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan