In: Home > News > Sudan / Südsudan: Keine Reaktion auf Friedensappelle - Krieg würde humanitäre Tragödie auslösen
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Bozen, Göttingen, 13. April 2012
Sudanesische Frauen. Foto: GfbV-Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnt
nachdrücklich vor einer humanitären Tragödie in
Ostafrika, sollte es zu einem neuen offenen Krieg zwischen dem
Sudan und Südsudan kommen. "Ein Krieg würde die rund
drei Millionen Menschen, die im Südsudan und im Grenzgebiet
zwischen beiden Staaten zurzeit auf Nahrungsmittelhilfe
angewiesen sind, in eine noch verzweifeltere Lage bringen",
warnte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Freitag in
Göttingen. "Schon deshalb darf die internationale
Gemeinschaft nichts unversucht lassen, um einen offenen Krieg
noch abzuwenden. Sie sollte daher auch zum äußersten
Mittel greifen und den Regierungen des Sudan und Südsudan
mit Sanktionen drohen, sollten sie nicht sofort zum
Verhandlungstisch zurückkehren."
2,7 Millionen Menschen im Südsudan sind aufgrund
dürftiger Ernten von internationaler humanitärer Hilfe
abhängig. Außerdem gibt es in den Konfliktregionen
Abyei, Süd-Kordofan und Blauer Nil im Grenzgebiet zwischen
Süd- und Nordsudan 245.000 Flüchtlinge, die versorgt
werden müssen.
"Mehr als 2,5 Millionen Tote im Südsudan durch Massenflucht,
Vertreibung und Völkermord in den Kriegen mit dem Norden
seit 1955 mahnen, dass es keine Alternative zu Verhandlungen
über die noch strittigen Fragen zwischen dem Sudan und dem
Südsudan geben kann", sagte Delius. Da die beiden Regierung
offenbar bereit sind, ihre kriegsmüde Bevölkerung in
einen neuen Krieg zu stürzen, müsse der internationale
Druck auf beide Staaten erhöht werden.
Insbesondere der Südsudan könne möglicherweise in
letzter Minute zum Einlenken gebracht werden, denn Sanktionen wie
die Aussetzung von Entwicklungs- und Aufbauhilfe würden den
jungen Staat empfindlich treffen. So wurde ihm allein von der
Europäischen Union für den Zeitraum von 2011 bis 2013
Entwicklungshilfe in Höhe von 200 Millionen Euro zugesagt.
Noch engagierter beteiligen sich finanziell die USA am
Wiederaufbau des Landes. Südsudans Staatspräsident
Salva Kiir hatte es am Donnerstag abgelehnt, seine Truppen aus
dem besetzten Ort Heglig zurückzuziehen, und sich jede
internationale Einmischung verbeten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120412de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120320de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120104de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/111214de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110920de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110824de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110812de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110803de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110621de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110610de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110523de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110107de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Kordofan
| de.wikipedia.org/wiki/Südsudan
| http://de.wikipedia.org/wiki/Sudan
| www.hrw.org/en/reports/2010/06/29/democracy-hold-0