In: Home > News > Burma: Reformen und Frieden schüren Menschenrechtsverletzungen. Landraub bedroht Minderheiten und Kleinbauern in Burma
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Bozen, Göttingen, 6. März 2013
Rohingyasiedlung. Foto: Marie T. Benner / EU Humanitarian Aid and Civil Protection.
Land Grabbing ist in Burma (Myanmar) seit Beginn der
demokratischen Reformen im April 2011 zum größten
Menschenrechtsproblem geworden. "Landraub bedroht sowohl
Kleinbauern als auch ethnische Minderheiten wie die Karen
existentiell", berichtete die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) am Mittwoch in Göttingen. Rund 100.000
Hektar Ackerland hat das Militär allein in den vergangenen
sechs Monaten für neue Industrie- und
Landwirtschaftsprojekte beschlagnahmt, stellte ein
Untersuchungsausschuss im Parlament Burmas nun fest.
565 Beschwerden wurden bei dem Untersuchungsausschuss zu
Ackerland seit Juli 2012 eingereicht. "Doch das tatsächliche
Ausmaß des Landraubs in Burma ist noch deutlich
größer", sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius.
"Denn viele Angehörige ethnischer Minderheiten wissen nichts
von diesem Ausschuss oder trauen sich aus Angst vor Repressalien
nicht, sich an ihn zu wenden."
Während in den Großstädten die Demokratisierung
voranschreitet, gibt es in vielen abgelegenen
Nationalitätengebieten Burmas einen neuen Investitionsboom,
der die Minderheiten massiv bedroht. "Dieser Boom führt in
manchen Regionen zu mehr Menschenrechtsverletzungen als zu Zeiten
des offenen Krieges zwischen der Regierung Burmas und den
Freiheitsbewegungen der Nationalitäten", erklärte
Delius. So werden Wälder gerodet, Staudämme und
Pipelines gebaut und Ackerland für Industrieprojekte
konfisziert, ohne die lokale Bevölkerung in die Planung
einzubeziehen oder sie angemessen zu entschädigen.
Die Investoren bedienen sich oft der Militärs, um sich neues
Land zu sichern und traditionelle Bewohner dieser Gebiete zu
entrechten oder zu vertreiben. "So bringen Waffenstillstände
in den Minderheiten-Gebieten zwar vielleicht Frieden, aber kein
Ende von Menschenrechtsverletzungen." So hat das im Januar 2012
im Karen-Staat unterzeichnete Waffenstillstandsabkommen neue
Menschenrechtsverletzungen angeheizt, da der Schutz der
Landrechte der Karen nicht ausreichend geregelt war.
Burmas Parlament hat im September 2012 ein neues Gesetz
verabschiedet, das Investitionen ausländischer Unternehmen
regelt. Der Schutz von Minderheiten und ihren Landrechten spielt
darin keine Rolle. Viel Landraub geht aber auch auf burmesische
Investoren zurück, die gute Beziehungen zu Burmas
Militär unterhalten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130215de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130127de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130118ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130107de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/121116de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120926de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120816de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120813de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120803de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120724de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120712de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120208de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.freeburma.org | www.irinnews.org | www.helfenohnegrenzen.org