In: Home > News > Verbot von türkischen Wahlkampfauftritten gefordert - Kriegsverbrechen dürfen nicht verherrlicht werden!
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Bozen, Göttingen, 20. April 2018
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und weitere türkische Politiker wollen im Rahmen der vorgezogenen Wahlen auch in Deutschland auftreten. Foto: AMISOM Public Information via Flickr.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat ein
Verbot von Wahlkampfauftritten türkischer Politiker in
Deutschland gefordert, um die Spannungen zwischen Kurden und
Türken nicht weiter zu schüren. "Wir gehen davon aus,
dass die türkische Besetzung des kurdischen Afrin in Syrien
eine große Rolle im Wahlkampf des türkischen
Präsidenten spielen wird. Denn Recep Tayyip Erdogan hat die
Wahlen vorzeitig ansetzen lassen, um von der Kriegsbegeisterung
vieler Landsleute zu profitieren. Deutsche Behörden
dürfen nicht dabei zusehen, wie die völkerrechtswidrige
Besetzung und Kriegsverbrechen verharmlost oder verherrlicht
werden. Da endet auch in Demokratien die Meinungsfreiheit",
erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius Freitag in
Göttingen.
Der Angriffskrieg der Türkei hat zu einer weiteren
Destabilisierung und massiven Zunahme von Gewalt in Syrien
geführt. Mehr als 200.000 Menschen mussten vor den
anrückenden Panzern und Kriegsverbrechen fliehen. "Mit
vielen Millionen Euro leistet die EU den Flüchtenden nun
humanitäre Hilfe. Es wäre absurd, die Kriegstreiber nun
auch noch mit Wahlkampfauftritten in Deutschland zu belohnen",
erklärte Delius und kritisierte: "Erdogan hat diesen Krieg
auch begonnen, um sich auf einer Woge der Begeisterung in der
Türkei zum Sonnenkönig mit unbegrenzter Machtfülle
küren zu lassen."
Die türkische Armee und ihre verbündeten islamistischen
Milizen haben im Rahmen ihres Ende Januar 2018 begonnenen
Angriffskrieges völkerrechtswidrig das Krankenhaus von Afrin
beschossen, aus der Stadt fliehende Zivilisten bombardiert und
wochenlang die Stadt belagert. Mit diesen Kriegsverbrechen und
Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde das humanitäre
Völkerrecht grob verletzt. "Auch als Besatzungsmacht
verletzen die Türkei und ihre verbündeten
Milizionäre grundlegende Menschenrechte der
Zivilbevölkerung in Afrin und Umgebung", berichtete Delius.
"So werden Zivilisten wahllos ausgeplündert, kurdische
Denkmäler und Friedhöfe zerstört und die kurdische
Sprache aus dem öffentlichen Leben verbannt. Christen und
Yeziden fürchten um ihr Leben. Radikalislamische
Milizionäre zwingen der Zivilbevölkerung die Scharia
auf und schränken gezielt Frauenrechte ein."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180326ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180226de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180220de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180212de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180207de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180129de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180123de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180122de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170718de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170426de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170419de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170406de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/nordsiria2017.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/rojava.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid2.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/ezid.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www:
www.gfbv.de/fileadmin/redaktion/Reporte_Memoranden/2016/Nordsyrien_Reisebericht_compressed.pdf