In: Home > News > Stoppt den türkischen Staatsterror in Afrin. Appell an die Südtiroler Vertreter für den Schutz der kurdisch-syrischen Region Rojava
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Bozen, 23. Januar 2018
Die Angst vor türkischen Angriffen auf Afrin ist leider Wirklichkeit geworden: die Regione riskiert eine humanitäre Katastrophe. Foto: GfbV.
An die Südtiroler Landesregierung
z.H. Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher
An den Südtiroler Landtag
z.H. des Landtagspräsidenten Roberto Bizzo
An die Parlamentsfraktion "Autonomie-Gruppe - Gruppo
Autonomie"
z.H. Senator Karl Zeller - Rom
Am 20. Jänner hat die Türkei begonnen, aus der Luft
und zu Land den Kanton Afrin, Teil der autonomen Region
Rojava-Nordsyrien, anzugreifen. Das Stadtzentrum von Afrin,
einige Dörfer und das Flüchtlingslager Rubar sind
getroffen worden, zahlreiche Opfern auch unter der
Zivilbevölkerung zu beklagen. Türkische
Panzerverbände sind in Afrin eingedrungen und von den
kurdischen Selbstverteidigungskräften zurückgeschlagen
worden. Die Freie Syrische Armee flankiert mit türkischer
Unterstützung diesen Einmarsch vom Süden her. Die
Türkei hat angedroht, den Staatsterror in Afrin
auszuweiten.
Dieser Einmarsch stellt einen Angriffskrieg gegen einen
Nachbarstaat dar. Das NATO-Mitglied Türkei verletzt mit
diesem Angriff Völkerrecht und humanitäres
Menschenrecht. Afrin ist eine der stabilsten und sichersten
Regionen im Bürgerkriegsland Syrien. Es hat ungefähr
gleich viele Flüchtlinge aufgenommen wie es selbst Einwohner
zählt. Afrin ist keine Bedrohung für die Türkei
und hat keine Operationen auf türkischem Boden unternommen.
Die politische Führung der Region Nordsyrien-Rojava hat
immer wieder bekräftigt, dass sie nur die demokratische
Föderation in Nordsyrien verteidigt. Das Mitglied des
Europarats Türkei macht sich damit schuldig für
Verbrechen und Terror gegen die kurdische Bevölkerung,
andere Volksgruppen und Flüchtlinge im Nachbarland.
Die Selbstverteidigungskräfte von Rojava, YPG und SDF haben
nicht nur die Stabilität und Sicherheit der autonomen Region
bewahrt, sondern hat auch maßgeblich dazu beigetragen, den
IS zu besiegen. Als Bodentruppen haben sie die Hauptlast der
militärischen Zurückdrängung des IS getragen und
mehrere tausend Kämpfer und Kämpferinnen verloren. Nun
werden sie von einem Staat angegriffen, der seinerseits in
verschiedener Weise den Aufstieg und die Ausbreitung des IS in
Syrien gefördert hat. Die USA, Russland, der Iran, die EU
und die Vereinten Nationen müssen dafür sorgen, dass
die kurdische Bevölkerung Nordsyriens und die anderen
Volksgruppen nicht schutzlos dem türkischen Staatsterror
ausgeliefert bleiben.
Südtirol hat sich mit der demokratischen Selbstorganisation
der Kurden und anderen Volksgruppen in Nordsyrien-Rojava
solidarisch gezeigt. Mit dem Beschlussantrag Nr. 663/16
"Solidarität und Unterstützung der Bevölkerung und
der demokratischen Erfahrungen im Gebiet von Rojava",
verabschiedet am 15.9.2016 im Landtag, wird das Recht auf
Freiheit, Sicherheit und Autonomie der Kurden und anderen
Volksgruppen der Region Rojava unterstrichen. Darin wird die
Landesregierung aufgefordert, "aktiv zu werden, um Initiativen
zur Förderung und Erhaltung der demokratischen und autonomen
Bestrebungen im Gebiet von Rojava mit der Zielsetzung eines
freien, multikulturellen und multireligiösen, demokratischen
Landes zu entwickeln;" Die erste Voraussetzung dafür ist
Sicherheit für Leib und Leben der Menschen und Frieden.
Südtirol hat mit der Abhaltung einer wissenschaftlichen
Tagung zur demokratisch-föderativen Erfahrung in Rojava am
21.4.2017 in der EURAC Bozen Interesse und Solidarität mit
Rojava-Nordsyrien bekundet. Nun braucht der Kanton Afrin und die
gesamte Region Rojava, konkrete Unterstützung und
Solidarität aus aller Welt. Deshalb ersuchen wir den
Landtag, die Landesregierung und die Südtiroler
Parlamentarier in Rom dringend, den Außenminister und die
italienische Regierung zu bewegen, mit allen verfügbaren
politischen Mitteln auf allen Ebenen für den Schutz der
Region Afrin zu intervenieren.
Die Beschlussantrag Nr. 663/16: www2.landtag-bz.org/documenti_pdf/idap_421724.pdf
Die Angaben des Beschlussantrags:
www2.landtag-bz.org/de/datenbanken/akte/angaben_akt.asp?pagetype=fogl&app=idap&at_id=419251&blank=Y
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180122de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170718de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170426de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170419de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170406de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/161020de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/151030de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150916de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150828de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150806de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150730de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150727de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150624de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150611de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150609de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150522de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150128de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/nordsiria2017.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/rojava.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid2.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/ezid.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www:
www.gfbv.de/fileadmin/redaktion/Reporte_Memoranden/2016/Nordsyrien_Reisebericht_compressed.pdf