In: Home > News > Türkischen Luftangriffe auf kurdische und yezidische Stellungen in Syrien und im Nordirak
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Göttingen, 26. April 2017
Kundgebung gegen das PKK-Verbot in Deutschland. Foto: Flickr/Montecruz Foto.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) erwartet
von den NATO-Staaten eine deutliche Verurteilung der
türkischen Luftangriffe auf kurdische und yezidische
Stellungen in Syrien und im Nordirak. "Die Regierungen in den
NATO-Staaten dürfen nicht stillschweigend hinnehmen, dass
das NATO-Mitglied Türkei kurdische Kämpfer in Syrien
und im Nordirak angreift, während diese in einen blutigen
Krieg mit dem IS und anderen Radikalislamisten bei Raqqa und
Mossul verwickelt sind", erklärte der GfbV-Nahostreferent
Kamal Sido am Mittwoch in Göttingen. "Erdogan wurde von
vielen türkischen und internationalen Medien immer wieder
als ein Pate des islamistischen Terrors bezeichnet. Die Angriffe
der türkischen Luftwaffe auf kurdische Stellungen kommen
jetzt einer unmittelbaren Unterstützung des IS
gleich."
Durch die Bombardements sollen in der Nacht von Montag auf
Dienstag 20 Angehörige der syrisch-kurdischen YPG-Einheiten
getötet und 18 verletzt worden sein. Auch fünf
Mitglieder der irakisch-kurdischen Peschmerga-Einheiten sollen
durch türkische Luftschläge ihr Leben verloren haben.
Sowohl die "Volksverteidigungseinheiten" (YPG) in Syrien als auch
die Peschmerga sind Verbündete der USA in der sogenannten
"Anti-IS-Koalition".
"Die Regierung des NATO-Mitgliedes Türkei erklärt zwar,
dass sie den IS bekämpft, will aber vor allem die
Bestrebungen der Kurden und anderer Minderheiten nach Demokratie,
Menschen- und Minderheitenrechte sowohl im Irak als auch in
Syrien beenden", kritisierte Sido. "Das ist der Grund, warum die
Türkei jahrelang den IS geduldet und den Radikalislamisten
erlaubt hat, das türkische Staatsterritorium als
Rückzugsgebiet zu benutzen. Auch Waffen und Munition sollen
durch die Regierung in Ankara an den IS geliefert worden
sein."
Etwa 35 Millionen der 74 Millionen Einwohner der Türkei sind
Kurden und Aleviten. Die überwiegende Mehrheit der Kurden,
nahezu alle Aleviten sowie die wenigen noch in der Türkei
lebenden Assyrer/Aramäer, Armenier, Yeziden und Griechen
lehnen die Politik der Islamisierung des autoritär
regierenden türkischen Präsidenten ab.
Die GfbV unterstützt die friedlichen Proteste der Kurden,
Yeziden, Aleviten und ihrer Freunde in Deutschland und im
europäischen Ausland gegen die Luftangriffe des
türkischen Militärs auf kurdische und yezidische
Stellungen in Syrien und im Irak. Unter dem Motto "Erdogans
Staatsterrorismus muss gestoppt werden!" haben am vergangenen
Dienstag in mindestens 37 Städten Europas Tausende Menschen
friedlich gegen die Angriffe der türkischen Luftwaffe
protestiert.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170419de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170406de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/161020de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/151030de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150916de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150828de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150806de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150730de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150727de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150624de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150611de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150609de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150522de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150128de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/rojava.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid2.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/ezid.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www:
www.gfbv.de/fileadmin/redaktion/Reporte_Memoranden/2016/Nordsyrien_Reisebericht_compressed.pdf