In: Home > News > Kurdistan: Kundgebung für Afrin. Erdogans Krieg gegen Kurden in Afrin verhindern!
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Bozen, Göttingen, 18. Juli 2017
In der Region Afrin leben nahezu eine Million Menschen. Die Hälfte von ihnen sind Flüchtlinge, vor allem aus dem nur 55 Kilometer entfernten Aleppo. Foto: Tîrast Cudî, GfbV Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
unterstützt den Aufruf syrischer Kurden zu einer
Protestkundgebung am kommenden Donnerstag (20.07.) in
Brüssel gegen die andauernden Angriffe des türkischen
Militärs auf die mehrheitlich von Kurden bewohnte Region
Afrin im Nordwesten Syriens. Die Bevölkerung von Afrin
befürchtet eine breit angelegte Offensive der
türkischen Armee und der von ihr unterstützten
syrischen Radikalislamisten auf ihre seit Jahren nahezu
vollständig von der Außenwelt abgeschnittene Region,
in der sehr viele Bürgerkriegsflüchtlinge Schutz
gesucht haben.
Die Türkei zieht seit einigen Wochen schweres
Kriegsgerät an der Grenze zu Afrin zusammen und lässt
die Außenbereiche der Region nahezu täglich von
schwerer Artillerie und Raketen angreifen. Die in
Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle
für Menschenrechte berichtete, das türkische
Militär und die Radikalislamisten hätten am vergangenen
Sonntag unter anderem die yezidischen Dörfer Kastal Jendo,
Basufan und Katma beschossen. Einige Geschosse sind auch am
östlichen Rande der Stadt Afrin eingeschlagen. Freunde der
GfbV vor Ort in Afrin bestätigten diese Angaben. Sie
berichteten, vier Zivilisten seien verwundet worden.
"Eine Großoffensive auf Afrin wird die ganze Region
destabilisieren und zur Vertreibung von hunderttausenden Kurden
sowie zehntausenden Arabern führen, die dort seit Jahren
Zuflucht gefunden haben", befürchtet der GfbV-Nahostreferent
Kamal Sido. Bereits Anfang Juli hatten sich Kurden aus Afrin
über die GfbV an die deutsche und europäische Politik
und Öffentlichkeit gewandt mit der Bitte, alles dafür
zu tun, um einen "ungerechtfertigten Krieg" von Recep Tayyip
Erdogan gegen die Zivilbevölkerung in Afrin zu
verhindern.
In der Region Afrin leben nahezu eine Million Menschen. Die
Hälfte von ihnen sind Flüchtlinge, vor allem aus dem
nur 55 Kilometer entfernten Aleppo. Die Stadt Afrin, die vor dem
Bürgerkrieg bis zu 80.000 Einwohner hatte, liegt am
gleichnamigen Fluss 25 Kilometer südlich bzw. östlich
der syrisch-türkischen Grenze. Die Region Afrin umfasst
insgesamt 366 Dörfer und sieben kleinere Städte. Die
meisten Kurden in der Region Afrin sind sunnitische Muslime. Es
leben dort jedoch auch zehntausende kurdische Yeziden sowie
Alawiten. Von 2011 bis 2017 wurden 30 Zivilisten aus Afrin vom
türkischen Militär getötet und mindestens 44
verletzt. Etwa 15.000 Olivenbäume wurden vernichtet. In den
Sommermonaten werden immer wieder auch Felder mit Getreide in
Brand gesetzt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170426de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170419de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170406de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/161020de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/151030de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150916de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150828de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150806de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150730de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150727de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150624de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150611de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150609de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150522de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150128de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/nordsiria2017.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/rojava.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid2.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/ezid.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www:
www.gfbv.de/fileadmin/redaktion/Reporte_Memoranden/2016/Nordsyrien_Reisebericht_compressed.pdf