Bozen, Göttingen, 9. Dezember 2005
Angesichts des fortschreitenden, aus dem Bewusstsein der
Öffentlichkeit verdrängten Völkermords an bis zu
400.000 muslimischen Schwarzafrikanern im Westsudan/Darfur
appelliert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
anlässlich des internationalen Tages der Menschenrechte
(10.12.) an die Bundesregierung, die Beendigung dieses Genozids
zu einem Schwerpunkt ihrer Friedenspolitik zu machen.
"Nach dem Versagen der Vereinten Nationen, der internationalen
Gemeinschaft und auch der Bundesrepublik Deutschland, die
Genozide in Bosnien und Herzegowina (1992-1995) mit 200.000
Opfern und Ruanda (1994) mit 800.000 Opfern zu verhindern,
fordern wir die neue Bundesregierung auf, die Konvention der
Vereinten Nationen zur Verhütung und Bestrafung des
Völkermordes zu einer der Leitlinien deutscher Politik zu
machen", sagte der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch in
Göttingen.
Die GfbV verlangte weiter, dass die Bundesregierung in allen
relevanten internationalen Gremien entschieden für die
totale Isolierung des sudanesischen Täterregimes eintritt
und den Sprechern der verfolgten westsudanesischen Völker
dort ein Forum schafft.